Was wir am Beispiel der Corona App lernen können
Episode #20 zur Corona App gibt es hier.
4Ws = Erfolgsformel für alle Innovationen lautet
- Was: relevanter Nutzen > Gesundheit durch die Nutzung digitaler Technologien von Vielen. Benefits können emotional sein!Im Podcast vor 6 Wochen hatte ich Vertrauen genannt. Hinzu kommt ein gutes Gefühl, “sich sicher fühlen”
- Wer: Marke. Die Regierung bzw. Robert Koch Institut als Absender, umgesetzt wird die App von zwei wirklichen Größen
- Wann: Der Zeitpunkt. Das Thema ist aktuell, hoch relevant und 7 Wochen Entwicklungszeit sind sehr gut.
- Warum: Begeisterung im Kundenfeedback. Nach 24 Stunden hat die App 24.000 Bewertungen mit 4,8 von 5 Sternen. Das ist sehr hoch
Und hier die Episode #6 zum Chancendenken.
Häng dir gern mein Poster zum Chancendenken mit allen acht Methoden auf. Eine davon ist das Pionierdenken: 2 x Ja und, dann 1x Ja aber.
Trag dich gerne unter anderagadeib.de in meine Liste ein und du erfährst zuerst, wenn der Chancendenker-Kurs startet.
———– Diesen Podcast zum Lesen – von einer KI transkribiert (und damit nur zu 90 % perfekt 😉 ) ———–
[00:00:00] Heute geht es um den Erfolgsfaktor App. Am Beispiel der Corona App. Herzlich willkommen im Podcast Chancendenken, wie wir die Zukunft leben wollen. Das ist Episode 26 Erfolgsfaktor App. Ich bin Andera Gadeib, Autorin, Digitalunternehmerin und Online-Enthusiastin. Meine Passion ist es, die Zukunft zu gestalten, digital und analog, immer für den Menschen. Wenn du auch Spaß daran hast und wissen willst, wie du das anpacken kannst, dann hör hier rein. Danke, dass dir die Zeit nimmst. Los geht’s.
[00:00:47] Heute spreche ich über die Corona App. Das hab ich vor sechs Wochen schon mal gemacht und hab ihr in dem Podcast gute Chancen ausgemacht. Damals wurde beschlossen, war gerade beschlossen, dass die App umgesetzt wird, und es wurden verschiedene Wege diskutiert. Hör gerne rein, ich verlinke die Folge auch hier nochmal. Spannend ist ja: wir haben vor sechs Wochen drüber gesprochen. Es wird diese App geben und auch der Weg war klar, wie sie umgesetzt wird. Nämlich von der Regierung mit zwei großen Firmen und einem sehr deutschen Weg, gehe ich gleich nochmal darauf ein. Und ich habe damals die Methoden meiner 4W-Formel durch dekliniert und hab dann gesagt, das Ding hat gute Chancen, so wie es aufgesetzt ist. Und das möchte ich nochmal aufgreifen. Jetzt ist sie 24 Stunden Online. Sie wurde gelauncht gestern, am 16.06.. Und wir schauen einmal darauf, wie sie sich die ersten 24 Stunden gemacht hat. Normalerweise würde man bei einer App jetzt nicht einen Tag später schon drauf schauen. Aber das Thema ist hoch relevant. Es ist total zeitkritisch, es betrifft jeden von uns, und von daher verdient eine solche App auch eine besondere Beachtung und Betrachtung.
[00:02:05] Ich möchte einmal mit dem Chancendenken, also mit meiner Methode / Vorgehensweise des Chancendenkens daran gehen. Weil ich auch ganz viel schon gehört hab: Ja, aber. “Ja, aber” ist das Erste, wie man dem begegnet. Und die Methode ist eine Methode des Chancendenkens, die Pionierdenke, so nenne ich sie. Ich verlinke gerne das Chancendenken auch nochmal. Sag immer – egal, was dir begegnet – erst zweimal “ja und” und dann “ja aber”.
[00:02:34] Das möchte ich hier machen, möchte erst mit 2 “Ja und” beginnen und dann in das “ja aber” übergehen. Wenn wir beginnen: “Ja, und” würde ich sagen, es wurden auch wirklich alle relevanten Faktoren für eine Innovation wirklich gut bedacht. Und ich gehe da immer mit den vier Ws, mit den vier W-Fragen durch: Was, wer, wann, warum.
[00:03:00] Das “Was” ist mir das Allerwichtigste: das ist der relevante Nutzen. Also hat die App einen relevanten Nutzen? Ja, hat sie. Sie will die Gesundheit von uns allen, zur Gesundheit beitragen von uns allen durch die Nutzung digitaler Technologien, von vielen. Also viele müssen sie nutzen, die App, um einen Erfolg zu haben. Ich habe so Kennziffern gelesen, dass, wenn 15 Prozent aller Deutschen die App installieren, das dann gute erste Effekte sichtbar sind und Erfolge. Und wenn 60 Prozent sie nutzen würden – das ist, glaube ich, das Maß wie WhatsApp ungefähr, ich glaube sogar ein bisschen mehr vielleicht – dann würde man allein mit der App Corona ausrotten können.
[00:03:47] Was macht die App? Sie warnt dich, wenn du in der Nähe von einem Corona positiv Getesteten warst. Ich habe mir die App natürlich ganz neugierig runtergeladen, gestern Morgen. Und dann sagt sie erst mal Sie hat nicht genug Daten. Sie sammelt dann die ersten 24 Stunden. Das ist natürlich jetzt noch nicht so super viel an Datenmaterial. Sie aktualisiert sich auch alle 24 Stunden. Und heute Morgen hab ich dann reingeschaut. Und nach 24 Stunden Nutzung sagte sie also, dass ich keine Risikobegegnungen hatte und das vielleicht noch an der geringen Datenbasis liegt. Das stand, glaub ich, nicht da, das denke ich mir. Aber erst einmal hab ich ein gutes Gefühl. Also, diese App steht auf Grün. Und als ich das letzte Mal über die App gesprochen habe, habe ich gesagt: Was ist der relevante Nutzen. Es ist das Vertrauen, auch das Vertrauen in den Absender. Und hier kann man sagen: Vertrauen ist etwas sehr Emotionales. Ein relevanter Nutzen kann sehr emotional sein. Und ich fühl mich gut. Ein gutes Gefühl ist ja auch ein sehr emotionaler Benefit. Ich fühle mich sicher, das bedient diese App tatsächlich, was ich erstmal sehr positiv finde. Weil ein relevanter Nutzen ist gegeben, also ein sehr klarer, starker, relevanter Nutzen. Gesundheit ist wohl eines der wichtigsten Dinge, die uns am Herzen liegen. Und die App zahlt da direkt drauf ein.
[00:05:07] Wer, ein weiteres W, die Marke. Herausgeber ist das Robert-Koch-Institut von dieser App. Also ein vertrauenswürdiger Absender, der eine ganz wesentliche Rolle spielte, jetzt im Verlauf der Corona-Krise. Und umgesetzt wurde das Ganze von zwei wirklichen Größen, nämlich SAP und der Telekom. Auch da vertrauenswürdige Absender. Zusätzlich wurde das Ganze auch offen gelegt. Also der Code wurde beispielsweise offengelegt und von verschiedenen Instanzen getestet und für gut befunden, im Wesentlichen für gut befunden. Das sind relativ kleine Kritikpunkte, die ich bisher wahrgenommen habe.
[00:05:44] Der dritte Punkt, das dritte W, ist das Wann, der Zeitpunkt. Keine Frage, wenn nicht jetzt, wann dann? Es war dringend nötig. Es hat sieben Wochen gedauert, dafür gab’s zwischenzeitlich Kritik. Ich würde sagen, für eine solche App ist sieben Wochen noch sensationell schnell. Wir haben auch nicht überhastet reagiert. Wir sind diesen deutschen Weg gegangen. Da gehe ich auch gleich nochmal kurz drauf ein. Das hat einen Moment gedauert, aber sie ist auch fertig geworden. Also sie ist in der geplanten Zeit fertig geworden. Das ist anders als ein Berliner Flughafen, den wir vor Augen haben, der schon längst eröffnet sein sollte und jetzt dieses Jahr eröffnet werden soll. Da sind so sieben Wochen noch eine sehr, sehr gute Zeit.
[00:06:23] Das vierte und letzte W ist das Warum, die Begeisterung im Kunden-Feedback. Ich habe mal reingeschaut. Es gibt tatsächlich schon 24.000 Bewertungen. Gestern hieß es: Eine Million Downloads gab’s gestern schon. Für heute Morgen hab ich jetzt noch keine gefunden, also an Tag 2. Es werden schon einige sein, weil ich hab’s in Gesprächen auch schon wahrgenommen. Auf Social Media liest man immer wieder oder sieht Fotos von Menschen. Nicht nur der Bundespräsident, auch einige, viele andere Menschen, die sagen “Hier, ich habe sie mir runtergeladen, die App. Mach du auch.” Wollen motivieren, und es gibt 4,8 Sterne-Bewertungen im Moment. Also diese 24.000 Bewertungen landen bei 4,8 von fünf Sternen. Das ist eine Menge. Das dürfte sicher im Spitzenbereich liegen der Apps, die wir sowohl in der Anzahl der Bewertungen vor allem wenn. man bedenkt, dass es 24 Stunden erst sind. Und dann auch in der Höhe der Bewertungen. Und wenn man in die Bewertungen rein liest? Das Erste, was ich mir angeschaut habe, war ein unglaublich lange Aussage, ein sehr starkes “Warum”, was da drin steckt, was sicher auch ganz, ganz stark mit dem emotionalen Nutzen zusammenhängt und auch in Ordnung ist.
[00:07:28] Ich möchte hier noch eingehen auf das “Wie”, das “Reason to believe”. Warum kann ich glauben, dass das gut ist? Ich habe es auch beim letzten Mal schon kurz gesagt, und wahrscheinlich habt ihr das auch schon in den Nachrichten gesehen. Deswegen gehe ich nicht im Detail drauf ein, wie die App gestaltet wurde. Aber wichtig ist, und das ist dieser sehr deutsche Weg, wie ich finde richtige Weg: Dass die Daten nicht in der Cloud gespeichert werden, keine Bewegungsprofile aufgezeichnet werden, wo tatsächlich Missbrauch ein Thema sein könnte. Wer weiß, was mit meinem Bewegungsprofil noch gemacht wird? Das würde zu einer sehr großen Ablehnung führen. Verständlicherweise. Dann hab ich plötzlich einen eher negativen Benefit, also die Angst, die Daten können gegen mich verwendet werden. Und wir zeigen damit in Deutschland – wir werden ja manchmal dafür verhöhnt, dass wir sehr sensibel sind, was das Abgeben von Daten und das Speichern von Daten angeht: Ich glaube, das kann tatsächlich ein Wettbewerbsvorteil sein. Ich war da vor Jahren auch noch sehr skeptisch und dachte: Mensch, was soll das, irgendwie in dem Umfang? Ich glaube tatsächlich, dass das ein Wettbewerbsvorteil sein kann in Deutschland und Europa. Und wir haben mit der App, finde ich, ganz gut gezeigt, dass wir hier auch tatsächlich großen Wert darauf legen und das können. Und das Veröffentlichen, das Prüfen von Experten ist ein sehr transparenter Umgang mit der Umsetzung eines solchen neuen Systems, auch testweise mehr oder weniger auf Bluetooth zu setzen. Also die Nähe von Handys. Wenn ich es nicht in der Cloud speichern kann, mit genauen Geodaten, musste ja ein anderer Weg her. Und jetzt sind sich Handys nah, was Bluetooth ganz gut darstellen kann. Und es wird mehr oder weniger damit getestet. Es wurde vorher nicht ausprobiert, oder konnte man nicht ausprobieren. Es braucht aber kreative Lösungen. Wenn der eine Weg nicht geht, dann ist das sicher ein ganz spannender neuer. Fraunhofer war hier involviert und hat unterstützt. Die Start ups, die sich einbringen wollten, haben sich in der Nutzeroberfläche mit eingebracht. Was ein ganz schönes Zusammenspiel ist, finde ich, der vielen Kompetenzen. Und dann letztendlich einer in wirklich zügiger Zeit, sehr schön umgesetzten App. Das war mein erstes “Ja und”. Die 4 Ws echt gut umgesetzt. Ja und gut umgesetzt.
[00:09:41] Das zweite “Ja und” hab ich jetzt schon ein bisschen vorweggenommen. Dass nach 24 Stunden Launch auch entsprechend dieses Feedback da ist. Das schafft kaum eine andere App. Also wirklich eine sensationelle Leistung, auch gut kommunikativ begleitet. Das. ist ein ganz positiver Aspekt.
[00:09:58] Und wenn ich dann zum Schluss zum “Ja aber” komme, dann sind es zwei Faktoren, nämlich das Verhältnis von Kosten, irre hohe Kosten, zu der Reichweite der erreichten Handys. Ich hab mal nachgeguckt. Mich haben gestern gleich zwei Anrufe erreicht. Meine Schwiegermutter, die sagte: Ich will diese App erreichen. Gehört sicher zur Risikogruppe. Ich möchte diese App installieren, und mein Handy macht’s nicht mit. Und dann eine Freundin abends, die sagt dann sogar: Mensch, ich kauf mir jetzt ein neues Handy, ich habe ein iPhone 6, darauf geht es nicht. Ich habe dann nachgeschaut heute morgen mal in Statista. Wie alt denn die Handys der Deutschen sind. Und da steht eigentlich, dass nur 16 Prozent aller Handys älter als 24 Monate sind. Soweit ich informiert bin, sollte die App auf allen Handys der letzten 4 Jahre laufen. Da bin ich jetzt nicht sicher, wo das hängt. Aber es gibt ja auch einen laufenden Vertrag, wie diese App weiter verbessert wird. Mit Sicherheit steht da die Einbindung älterer Handys mit auf der Agenda. Wenn jetzt nicht andere, größere Klopse dazwischen kommen, schätze ich, weil das natürlich auch so ein iterativer Prozess ist.
[00:11:09] Auch dass unglaublich viel Geld ausgegeben wurde für diese App: 80 Millionen Euro hat die Bundesregierung investiert. Monatliche Kosten von dreieinhalb Millionen, die da anstehen. Und das führt mich zu dem Punkt, wo ich denke, hier wurden digitale Kompetenzen eingekauft, die ich mir, ehrlich gesagt, bei der Regierung wünsche. Und es gibt schon erste Forderungen wieder. Da bin ich auch immer gerne Teil von gewesen, dass wir ein Digitalministerium brauchen und eben nicht verteilt über alle Ministerien. Die App ist für mich ein gutes Beispiel dafür, dass wir besser ein Digitalministerium hätten, was sich auskennt in dem Thema. Ich glaube, es wäre mit weniger Budget gegangen. Das ist eine Menge Geld. Man kann jetzt sagen: Die Gesundheit der Deutschen kann gar nicht teuer genug erkauft werden. Ja, vielleicht sollte man da relativ drauf schauen. Aber im Verhältnis finde ich es doch sehr, sehr hoch im Vergleich zu dem, was wir hier so erleben – wir haben auch gerade App Entwicklungen am Start – scheint mir das in keinem guten Verhältnis zu sein. Selbst wenn das so eine App von nationaler Bedeutung ist.
[00:12:15] Fazit: Es ist eine sehr gute Maßnahme, auch wenn man zweimal “Ja und” sagt, fallen einem mit Leichtigkeit im Chancendenken, die “Ja und”s ein. Es sind sehr starke Benefits und auch sehr gutes Feedback in den ersten 24 Stunden. Ich finde den eigenen Weg sehr gut, und das zeigt auch der Erfolg, dass sich dieser Weg gelohnt hat. Ich wünsche der App ganz viel Erfolg. Wenn du sie noch nicht installiert hast, dann lade sie dir bitte runter. Ich glaube tatsächlich, dass das jeder von uns tun sollte. Und ich bin gespannt, wie dein Erlebnis damit ist oder auch deine Einschätzung.
[00:12:51] Zunächst einmal danke ich dir, dass du dir die Zeit genommen hast heute. Ich freue mich, wenn du auch nächste Woche wieder dabei bist. Und wenn auch in dem Chancendenken oder den 4Ws etwas für dich drin steckt, dann nutz es einfach. Mach einfach mal. Ich bereite übrigens auch ein Kurs dazu vor, einen Online-Kurs. Dazu werde ich sicher später nochmal mehr erzählen. Ich freue mich, von dir zu hören und wie es dir gelungen ist, diese Methoden vielleicht auch für dich einzusetzen. Oder einfach deine Erfahrungen mit der App und freue mich, wenn du den Podcast abonnierst, wenn er dir gefällt. Und über deine Bewertung. Empfiehl ihn auch gerne Freunden. Vielen Dank und bis bald.