Ihr kennt das bestimmt: Von Zeit zu Zeit fragt man sich, ob man eigentlich glücklich ist mit seinem Leben. Und was einen so glücklich (oder unglücklich) macht. Ich habe in einem dieser Momente festgestellt, dass ich sehr glücklich bin mit dem was ich tue und wie ich lebe. Und weil ich mir so sicher bin, dass das nicht nur bei mir funktioniert, werde ich über diese “Glücksmacher” auch in meinem Blog schreiben.
Ändere, was Dich stört
Das Wichtigste vorweg: Ich bin kein großer Freund des Jammerns. Gejammert wird genug allerorten und in Deutschland besonders gern. Daher werde ich mir hier das Jammern sparen – versuche es zumindest :-). Es liegt mir nicht und ich finde es steht keinem so richtig gut. Denn wer jammert, beklagt zwar bleibt aber passiv. Das heißt allerdings nicht, dass wir nicht Themen angehen sollten, in denen wir einen Konflikt sehen. Der Unternehmer tickt da auch anders, er erkennt den Konflikt und wird aktiv – er will gleich was “unternehmen”. Wenn Du also merkst, dass Du gerne jammerst: versuch´s mal ohne. Leg den Hebel um und ändere, was Dich stört. Dazu brauchst Du gar nicht mal Unternehmer zu sein. Das ist eine Haltung, die man bewusst einnehmen kann. Jeder. Es liegt an Dir selbst.
Glücksmacher Zeitsouveränität – Die Zeit selbst wählen
Zurück zum Glücksmacher Zeitsouveränität (und verzeiht das Ausschweifen, aktiv sein hilft so ziemlich überall und hier ganz besonders ? ). Ich habe mir also bewusst gemacht, was mich besonders glücklich macht und stellte fest, dass die Zeitsouveränität ein großer Teil meines (selbst geschaffenen) Glücks ist. Zeitsouveränität heißt, dass Du selbst entscheidest, was Du wann mit Deiner Zeit machst. Damit ist nicht gemeint, schlicht nix zu machen. Das würde zwar einige Wenige vielleicht auch beglücken, die Mehrheit wird sich aber schnell langweilen. Nein, durch Zeitsouveränität glücklich zu sein kann heißen 60 oder mehr Stunden in einer Woche zu arbeiten, aber die Zeit selbst wählen zu können – zumindest weitestgehend – und damit sehr zufrieden zu sein. Und das macht Entrepreneurship plötzlich auch für Frauen total interessant. Denn sofern ich keine Selbständigkeit gewählt habe, die mir feste (Laden-) Öffnungszeiten oder ähnliches aufzwingt, bin ich ziemlich vogelfrei in der zeitlichen Gestaltung meines Arbeitstags, meiner Termine und abzuarbeitenden Aufgaben.
Mein Arbeitstag im Büro geht normalerweise von 9-19 Uhr. Ich nehme mir aber auch die Freiheit, morgens um 8 mal gemeinsam mit meinem Mann mit unseren Islandpferden in den Wald zu gehen und dann bin ich erst gegen 11 im Büro. Wann immer kein fester Termin am Morgen im Kalender steht, lässt sich das einrichten. Zugegeben, das ist meist nur an einem Tag in der Woche möglich, aber den genieße ich dann. Meist arbeite ich auch abends noch mal am Laptop und mache etwas ganz in Ruhe fertig. Aber erst, nachdem ich die Zeit mit meinem Kindern genossen habe und sie entspannt ins Bett bringen konnte.
Fokussierung – Lass dich nicht ablenken
Unsere digitale Welt ist perfekt dafür geschaffen, sich mehr Zeitsouveränität zu schaffen. Klick um zu Tweeten
Unsere digitale Welt ist perfekt dafür geschaffen, sich mehr Zeitsouveränität zu schaffen. Und das wird in Zukunft noch mehr Einzug halten: wenn ich nicht ständig per Telefon erreichbar sein muss, sondern auch per E-Mail eine Antwort geben kann, habe ich automatisch Souveränität gewonnen. Das klingelnde Telefon reißt mich nämlich immer aus meiner aktuellen Aufgabe raus, während ich eine E-Mail einfach dann beantworten kann, wenn ich den Kopf frei dafür habe. Und das spart Zeit. Wer mit mir arbeitet wird es bestätigen können. Ich beantworte Mails meist rasend schnell, aber in meinem eigenen Takt. Und wenn ich beispielsweise konzentriert schreibe wird die Mailbox auch einfach mal eine zeitlang ausgestellt… Bei Maschinen spricht man von der Rüstzeit, wenn von einem Produkt auf ein anderes umgestellt werden muss. So ist es auch im Kopf. Es dauert einige Minuten, bis man wieder drin ist im Thema wenn man sich zwischendurch unnötig ablenken lässt. Das heißt, über seine Zeit selbst bestimmen zu können, fühlt sich nicht nur gut an weil man sein eigener Zeitsouverän ist sondern spart unter dem Strich auch wertvolle Zeit.
Schöpfe die Möglichkeiten, die du hast
Gleiches gilt für das Vielreisen. Ich bin ziemlich viel in der Welt unterwegs und finde es auch toll, meine Kunden und Geschäftspartner persönlich zu kennen. Aber nicht jedes Gespräch muss persönlich stattfinden. Oft eignen sich auch Webkonferenzen, bei denen man sich hört, sieht und den Bildschirm teilt, wie bspw. gotomeeting mindestens genauso gut für ein schnelles Update. So braucht man für eine 1-stündige Konferenz nicht 3 Stunden Anreise hin und zurück und vom Tag ist noch ein ganzes Stück mehr übrig.
Dennoch reise ich viel. Zu Konferenzen, Kunden, Podiumsdiskussionen oder auch zum Austausch mit der Politik (ohne selbst ein Parteibuch zu haben) und teile für mein Leben gern meine Erkenntnisse zum Thema Women Entrepreneurship. Ich liebe es, unterwegs zu sein. Denn reisen heißt auch immer Perspektivenwechsel und Inspiration. Die besten Ideen kommen mir auf Reisen oder im Gespräch in ganz anderem Kontext. Und auch unterwegs ist die digitale Welt mein bester Freund. Denn ich kann so ziemlich überall meine Mails beantworten, Texte verfassen, Blogbeiträge schreiben ? und Online-Präsentationen vorführen. All das betrachte ich als großen Gewinn meiner Zeitsouveränität.
Zeitsouverän – Prioritäten klar setzen
Zu guter letzt gehört dazu, nicht jede freie Minute zu verplanen, sondern seine Prioritäten klar zu setzen. Was ist wichtig, was ist eilig? Was muss ich tun, was kann ich Anderen überlassen – oder ganz lassen? Seine Zeitsouveränität muss man sich erarbeiten, wohl planen, hegen und pflegen. Sie kommt nicht von alleine, sondern ist ein bewusster Prozess. Und es gehört dazu, auch schon mal nein zu sagen. Wer einmal damit anfängt, wird schnell den Effekt spüren, wie befreiend es ist, sein eigener Zeitsouverän zu sein. Und jeden noch so kleinen Schritt in die richtige Richtung solltest Du feiern und genießen. Es wird wunderbar werden.