Vergangene Woche fand die zweite Codeweek statt. Europaweit gab man Workshops, die Kinder spielerisch für das Programmieren begeistern sollten. Auch wir wollten mit unserem CoderDojo unseren Beitrag zur Codeweek leisten.

Codeweek 2015 Minecraft & Voodoo

Codeweek 2015 im CoderDojo Aachen. Vorne werden reaktive Voodoo-Puppen mit Lötkolben, Filz und Elektronik erstellt, hinten in Minecraft programmiert

Das Thema liegt mir am Herzen

Diese Initiative ist enorm wichtig und liegt mir sehr am Herzen. Warum? Ich bin seit 16 Jahren Unternehmerin in der Digitalen Wirtschaft, habe drei Kinder und erinnere mich noch gut an meine eigene Schulzeit mit ein wenig Informatikunterricht – und das vor 30 Jahren ;). Heute darf ich in verschiedenen Gremien und Beiräten Empfehlungen dazu geben, was die digitale Wirtschaft in Deutschland voran bringt. Ich liebe es, digital visionär zu denken.

Als Digital-Unternehmerin, Mutter und Beirätin fällt mir auf, wie wenig das Digitale in der Gesellschaft angekommen und anerkannt ist. Ich treffe auf viele Ängste, welche Auswirkungen die zunehmende Digitalisierung für jeden Einzelnen haben könnte – und immer wieder auf das Gefühl, von der Technologie überrannt zu werden. Die Menschen haben Sorge, zum passiven Zuschauer einer Entwicklung zu werden, die sie selbst nicht steuern können.

Aktiv gestalten, nicht passiv zusehen

Doch genau darum geht es: “aktiv gestalten” statt “passiv zusehen”. Dass viele Menschen die Digitalisierung mit Ohnmacht wahrnehmen, zeigt sich auch im folgenden Fotoprojekt, das sich kürzlich sehr schnell im Netz verbreitete:

Fotograf Eric Pickersgill inszeniert den Alltag mit Smartphone und lässt dabei ein entscheidendes Detail weg.

Die Kommentare im Social Web lasen sich zumeist als “Seht ihr, das macht das Smartphone mit Euch”. Einige wenige konterten “Mit einem Buch sähe es genauso blöd aus”.

Ich denke mir: Es liegt an jedem Einzelnen, in welchem Moment er beispielsweise sein Smartphone nutzt. Es ist nicht das Handy, das uns zwingt, sondern wir sind es, die es in die Hand nehmen. Mit der Tatsache, dass wir nahezu alle Informationen in unserer Hosentasche mit uns herumtragen, müssen wir (noch immer!) erst umgehen lernen. Dazu gehört, das Handy auch mal stecken zu lassen, wenn es surrt, klingelt und brummt. Für mich ist es heute zentraler denn je, dass jeder für sich selbst die Frage der Zeitsouveränität beantwortet. Und selbst entscheidet, was er oder sie wann macht. Denn dann fühle ich keine Ohnmacht mehr, sondern beginne, mit all meinen digitalen Möglichkeiten bewusst umzugehen.

Digital verändert alles

Digitale Technologien verändern alles, sie durchdringen unseren Alltag und sind allgegenwärtig. Sie verändern die Art, wie wir kommunizieren, arbeiten, unsere Freizeit verbringen und andere an unserem Leben teilhaben lassen. Nehmen wir als Beispiel die Kommunikation unserer Kinder untereinander, die heute schon vollständig anders ist als unsere: Sie gründen binnen weniger Sekunden WhatsApp-Gruppen mit ganzer Klassenstärke. Jeden Tag fliegen ein paar Hundert Nachrichten auf ihren Messengern ein. Ihre YouTuber liefern innovativeren Content als jeder Fernsehsender, und auf Twitter bekommen sie als der Fan nicht nur mit, wo sich ihre Star gerade aufhält, sondern sie werden von diesem möglicherweise sogar persönlich dorthin eingeladen.
Digitale Technologien bringen uns alle näher zueinander – und das in einem nie dagewesenen Tempo, nämlich in Echtzeit. Die Frage ist: Wie lernen wir, digital souverän zu agieren und die neuen Möglichkeiten für uns zu nutzen, statt sie als Gegner zu sehen?

Die Digitalisierung geht nicht weg

Wir müssen verstehen:

Die Digitalisierung ist kein Schnupfen, sie geht nicht weg.

Ossi Urchs

Die Augen verschließen hilft nicht. Ich bin ich großer Freund dessen, den Dingen erstmal positiv zu begegnen. Auch wenn ich nachvollziehen kann, wenn sich jemand aus Angst zunächst verschließt, ist es wichtig, nach Lösungsansätzen zu schauen und diese anzugehen. Ich bin sicher: Es ist mehr Chance als Risiko, digital allzeit bereit zu sein.

Was tun?

Der Schlüssel liegt darin, die Menschen mitzunehmen. Wir müssen das Positive der Digitalisierung anerkennen und hervorheben – und damit einen gesellschaftlichen Wandel anstoßen. Dieser Wandel beginnt immer in den neuen Generationen. Kinder gehen ganz selbstverständlich und spielerisch mit neuen Medien um. Auch wir dürfen nicht vor ihnen Halt machen. Und wir müssen dabei vermeiden, digitale Medien immer nur verkürzt als „neue Medien“ zu betrachten. Denn dann laufen wir Gefahr, den Medienwechsel in den Klassenzimmern so vollführen, wie wir es mit der Zeitung und dem Fernsehen getan haben: Da wurde mal für eine Stunde ein Fernseher in den Klassenraum geschoben oder eine Woche lang Zeitung gelesen.

Für unsere Kinder bedeutet die Digitalisierung auch ihre Zukunft. Digitale Kompetenzen werden in jedem Job relevant, in einem mehr, in anderen weniger. Kinder haben die Chance, ganz unvoreingenommen an diesen Wandel heranzugehen. Die meisten haben schon früh Kontakt zu digitalen Medien und sind neugierig darauf. Deren Eltern mitzunehmen und digitale Aufklärung zu betreiben, spielt dabei auch eine wichtige Rolle.

Neugierig machen für Digitales

Codeweek 2015 Voodoo-Puppe

Codeweek 2015, CoderDojo Aachen, Voodoo-Puppen entstehen mit Lötkolben, Filz und Elektronik

Einfach mal auszuprobieren, darum geht es übrigens auch im oben angesprochenen CoderDojo. Das Konzept kommt aus Irland und wird bereits weltweit vielfach erfolgreich betrieben. Wir haben den Dojo in einer Runde von Digital-Unternehmern und -Experten ins Leben gerufen und sind jedes Mal begeistert, mit welcher Freude die Kinder ans Werk gehen. Sei es, wenn sie ihr Lieblingsspiel Minecraft selbst weiter entwickeln dürfen, die nette Katze bei Scratch so programmieren, dass sie sich wie gewünscht über den Bildschirm jagen lässt oder ein Standardprodukt der Elektronik – wie ein Grußkartenmodul – so “gehackt” wird, dass es als Innenleben einer selbst gebastelten Voodoo-Puppe Augen leuchten lässt und eigene Texte aufsagt.

Und die Welt verändern

All das sind Beispiele dafür, wie Kinder lernen, das Digitale selbst zu gestalten. Sie sollen erfahren, dass sie es sind, die ihre digitale Welt aufbauen. Und: ja, die Welt verändern können, wenn sie programmieren können. Begeisterung entsteht, wenn sie selbst entdecken dürfen und es nicht nur top-down vom Lehrplan vorgegeben bekommen. Es dürfte die größte Herausforderung sein, jedes Kind in Deutschland ans Coden heranzuführen. Aber wenn unsere Kinder das Coden dann einmal gelernt haben, werden sie in der Lage sein, die Welt zu verändern, sie werden:

Politisch handeln durch programmieren

wie die Süddeutsche es kürzlich nannte. Und genau das passiert gerade in der digitalen Revolution.

Lasst unsere Kinder Teil der digitalen Revolution sein und sie positiv die Welt verändern. Klick um zu Tweeten

Noch ein paar Tipps zum Codeweek-Thema

In einem anderen Projekt arbeite ich beispielsweise mit daran, wie wir Digitalkunde in jedes Klassenzimmer bekommen. Aber dazu ein anderes Mal mehr.

Der O’Reilly-Verlag war zu Gast und hat einen wunderschönen Blogbeitrag dazu verfasst: So war das – CoderDojo Aachen.

Wer die Voodoo Puppe nachbauen möchte: Hier gibt es das Rezept dazu. Dicker Dank an das Team rund um Gesche Joost für diese geniale Idee. Ich habe jedes Mal selbst wieder Spaß daran 🙂

http://issuu.com/matthiaslowe/docs/codeweekvoodoorezept

Codeweek 2015 Voodoo-Puppen

Codeweek 2015 CoderDojo Aachen Voodoo-Puppen

Wer sich näher mit dem Thema “Digitale Aufklärung” auseinander setzen möchte, dem sei das Buch von Ossi Urchs und Tim Cole empfohlen.

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