Schwimme gegen den Strom. Nicht gegen die anderen, sondern für sich selbst.
Sei Rollenmodell für die eigenen Kinder – gilt nicht nur für die Mädchen.
Wie die ersten Stunden des Web meinen Lebensweg beeinflussten.
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———– Diesen Podcast zum Lesen – von einer KI transkribiert (und damit nur zu 90 % perfekt 😉 ) ———–
Episode 64 – Chancendenken – Denke anders – 30.06.21, 08.28.mp3
[00:00:00] Heute geht’s ums Andersdenken. Herzlich willkommen zum Podcast Chancendenken, wie wir die Zukunft leben wollen. Das ist Episode 64 Denke anders. Ich bin Andera Gadeib, Digitalpionierin, mehrfache Unternehmerinnen und Autorin. Meine Passion ist es, eine gute Zukunft zu gestalten. Digital und analog. Immer für den Menschen machen statt reden ist mein Motto. Wenn du wissen willst, wie du deine Themen anpacken kannst, dann hör hier rein. Danke, dass du die Zeit nimmst. Los geht’s.
[00:00:51] Das heutige Thema ist: Denke anders. Ich bin überzeugt davon, um sein eigenes Ding zu machen, muss man oftmals anders denken. Anders handeln als vielleicht der breite Strom. Warum sag ich das? Weil, wenn ich zurückblicke und darauf schaue, in welchen Momenten ich besonders erfolgreich war oder erfolgreich etwas abschließen konnte und für mich den nächsten Meilenstein gegangen bin, dann bin ich oft gegen den Strom geschwommen. Oder quer geschwommen, wie auch immer wir es betrachten wollen. Und ich habe etliche Beispiele, wo ich das eine oder andere mit dir teilen möchte. Vielleicht gibt etwas ähnliches, was dich auch schon mal beschäftigt hat oder wo du gemerkt hast: Mensch, hier würde ich es jetzt eigentlich anders halten, aber man macht das nicht. Es ist nicht so akzeptiert.
[00:01:50] Ich möchte dich ermutigen, da demnächst vielleicht wirklich anders ranzugehen.
[00:01:58] Ein Beispiel, wo ich mich nicht habe unterkriegen lassen. Das kommt mir in den Sinn, wenn ich erzähle, was ich gelernt habe und wie. Dann habe ich diese eine Szene vor Augen. Ich komme sowohl aus dem Kreativen als auch aus der Struktur. Also Marketing und Wirtschaftsinformatik sind meine zwei großen Disziplinen, die ich gelernt habe. Und die Szene stammt aus dem Wirtschaftsinformatik Studium. Ein relativ kleiner Studiengang. Heute denke ich, es müsste viel mehr geben Wirtschaftsinformatiker, aber dazu ein andermal mehr. Wirtschaftsinformatik war sehr männlich besetzt, weil es sehr nahe an der Informatik ist. Ich weiß gar nicht genau, wie es heute ist. Wenn du dazu etwas weißt, sag’s mir gerne. Damals waren es sehr viele Männer, ganz wenige Frauen, also weniger als eine Handvoll Frauen. Und wir standen da in der Pause eine Wirtschaftsinformatik Vorlesung draußen vor dem Hörsaal. Ein Student und ich unterhielten uns: Er so “das finde ich schön, dass du da bist, hier im Wirtschaftsinformatik Studium. Weil Frauen doch nicht logisch denken können.” Puh. Also konfrontiert mit einem echten Rollenmodell Problem. Vielleicht auch ein Problem dieses einen Menschen. Ich weiß nicht mehr genau, wer es war und das ist auch gut so. Aber diese Szene ist noch komplett präsent bei mir. Ich wusste nicht so richtig, was ich antworten soll. Es ist auch egal. Klar ist: Tatsächlich ist bis heute die IT, die Informatik, die Programmierung überwiegend männlich besetzt. Und als Frau schwimmst du definitiv gegen den Strom. Das ist aber extrem wichtig, denke ich. Da bin ich fest von überzeugt und auch gerade diese ungewöhnlichen Kombinationen.
[00:03:56] Es war damals schon so, dass das Kreative und das Digitale nicht so gut zusammen gingen. Ich war die einzige, die Marketing und Wirtschaftsinformatik studierte und ich weiß noch, dass die Marketeer damals so das Bild hatten von den Informatikern: Ihr sitzt den ganzen Tag da vor dem Kasten. Ihr habt Quadrataugen, tippt da Codezeilen ein. Und umgekehrt: Die Informatiker fanden, dass die Marketeers auf Wölkchen schweben und sich Geschichten ausdenken. Also das sind zwei Welten gewesen, sind sie heute noch. Und ich glaube gerade dieser Brückenbau zwischen beiden – deswegen sag ich die Wirtschaftsinformatik ist so wichtig – ist unglaublich relevant. Das gilt für unglaublich viele Disziplinen. Aber das sind die beiden, die ich in der Tiefe erlebt habe. Deswegen berichte ich von denen. Und tatsächlich hat allein diese Kombi und dieses Weitermachen, auch wenn es nicht der breite Strom ist, Einfluss. Das zieht sich durch mein Leben durch und auch diese Wahl ist sehr entscheidend für das, was ich heute tue.
[00:05:06] Aber vielleicht ein anderes Beispiel, bevor ich darauf noch weiter eingehe. Wenn wir uns den Bildungsweg ansehen, möchte ich in eine Szene mit dir schauen von meinen Kindern. Von meiner mittleren Tochter, die auf eine Grundschule gingen, die ein unglaublich tolles Projekt an der Schule hatte, nämlich Glücksunterricht. Und Glücksunterricht ist etwas – da werde ich sicher auch nochmal ausführlicher darauf eingehen – wo es darum geht, nicht das Zufallsglück zu studieren. Sondern einfach zu lernen, und zwar von jungen Jahren an, dass du deines eigenen Glückes Schmied bist. Es gibt dort unglaublich viele tolle Übungen, die ich kennengelernt habe. Und die haben das wirklich als Unterrichtsfach dort gehabt. Das heißt, jede Woche hatten die eine Stunde Glück. Und in einer dieser Stunden haben die Kinder ein Creativ Projekt gemacht, von dem mir die Dozentin hinterher berichtete. Sie haben Blumentöpfe genommen, diese klassischen Ton Töpfe und haben sie angemalt. Und meine Tochter hat den Blumentopf nicht so hingesetzt, wie man ihn normalerweise hinsetzt und ein Blümchen rein pflanzt, sondern hat den umgedreht, mit der breiten Seite nach unten, hat ihn angemalt. Dann andere Kinder auch gesagt: Ah, du stellst den falsch rum. Ein Blumentopf steht auch so. Sie hat aber weitergemacht. Für sie war das richtig, so wie sie es macht.
[00:06:28] Ich will damit mitgeben, dass es nicht nur ein Rollenmodell Thema ist, sondern dass man das auch seinen Kindern schon mitgeben kann, nämlich sein eigenes Ding zu machen. Nicht gegen die anderen, aber für sich.
[00:06:39] Denn mit der Dozentin sprach ich dann später drüber. Die erzählte mir von dieser Szene und sagte dann: Andera, und deine Tochter hat etwas in ihren jungen Jahren, sie war da 8 oder so, was Mädchen oft erst viel später lernen, nämlich ihr Ding zu machen. Ich glaube, dass das sehr relevant ist und wir das praktizieren sollten. Alle täglich. Also nicht nur Mädchen, Jungs, sondern auch Vater, Mutter, du in deinem Job. Sowohl als Rollenmodell für deine Kinder, aber vor allem für dein eigenes Leben.
[00:07:14] Und ich gebe dir noch ein anderes Beispiel, wo sich das durchgesetzt hat bei mir und was auch ein entscheidender Wendepunkt war: Nämlich im Studium, da gab es ein interdisziplinäres Projekt von einer Studentengruppe über verschiedene alle Studiengänge hinweg eigentlich, wo man sich dann Projekte aussuchen konnte. Also es waren Firmen, die hatten Projekte angeboten. Das war sehr früh, als das Web eigentlich so noch nicht bekannt war. Es waren wirklich die ersten Stunden des Web im Jahr 1994/95. Und ich hatte mir dieses Projekt nämlich ausgeguckt, da sollte so ein Webserver erstellt werden. Ich wusste damals noch gar nicht richtig, was es ist, aber ich war schon in der Wirtschaftsinformatik angekommen und fand das reizvoll. Und ich habe mich also angemeldet für dieses Projekt. Dann kamen die Organisatoren zurück und haben gesagt Andera, du kannst doch Marketing. Wir bräuchten Marketing, auch in einem anderen Projekt. Willst du nicht dahin wechseln. Ich hatte mich aber festgebissen in diese Vorstellung, jetzt mal rauszufinden, was das mit diesen Webservern auf sich hat und habe darauf bestanden. So bin ich in dieses Projekt gekommen und war dann im interdisziplinären Team mit zwei Jungs natürlich. Studenten, ein Elektrotechniker, ein Maschinenbauer. Auch interessant und schwierig zugleich, weil einer von beiden ziemlich hoch hinauswollte und so ein bisschen kantig unterwegs war. Aber auch das war eine wichtige Erfahrung.
[00:08:32] Fakt ist, ich habe damals 1994/95, dann einen der ersten 30 kommerziellen Webserver in Deutschland aufgesetzt. Das wusste ich vorher überhaupt nicht. Es hat mich nur total gereizt das Thema und ich hab’s verfolgt. Hab dann später im Studium auch eine Diplomarbeit dazu geschrieben, bin in die USA gegangen, hab mich selbstständig gemacht.
[00:08:51] Was will ich damit sagen? Hätte ich nicht an diesen Weggabelungen konsequent meinen Weg verfolgt, sondern andere Ideen verfolgt, wär ich heute nicht da, wo ich stehe. Und das will ich dir mitgeben, weil ich bin heute unabhängig, bin glücklich im Unternehmertum, habe viele Freiheiten. Und was auch immer dein großes Ziel ist, du kannst das erreichen. Aber ich glaube, Ecken und Kanten gehören dazu. Und so kannst du werden, wer du bist.
[00:09:23] Dazu hab ich auch gerade ein Blogbeitrag veröffentlicht. Den verlinke ich gerne hier. Und ich mag dir ans Herz legen, darüber nachzudenken, was deine nächste Weggabelung ist und von da aus konsequent dein Ding zu machen. Wie gesagt, nicht gegen andere, sondern für dich. Und das ist sicher was, was sich lohnt. Soviel für heute. Wenn das eine Chance für dich ist, das etwas ist, was du für deine gute Zukunft tun kannst, dann leg los. Mach einfach mal, wenn du weitere Impulse möchtest. Abonniere gerne meinen Newsletter auf anderagadeib.de. Vielen Dank und bis bald. Tschüss!