Und welche Lösungsansätze es dafür gibt. Wie der deutsche digitale Weg gelingt.
Link zu den zwei Folgen
20 Corona App & Daten
26 Erfolgsfaktor App
Downloads der Corona-Warn App Anfang September:
9,5 Mio Google Playstore, 8,3 Mio Apple App Store (Quelle: RKI)
Auffällig: Es sind überproportional viele iPhone-Nutzer, denn eigentlich ist das Verhältnis 3/4 Android (Google) zu 1/4 iOS (Apple) beim Betriebssystem (Quelle: Statista)
Aktuell zählen wir 57,7 Mio Smartphones aktuell in Deutschland (Quelle: Statista)
Smartphone-Nutzung nach Alter:
14-49jährige sogar 95 % Smartphone Nutzung
70+ nur noch 44 %
60-69 73%
Quelle: Statista
Google und Apple bauen in ihre neuen Betriebssysteme Corona-Warn-Infrastruktur ein. Quelle: u.a. Ärzteblatt
Digital Riser Report im Handelsblatt.
Meine Empfehlungen:
- Digitales Mindset stärken
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———– Diesen Podcast zum Lesen – von einer KI transkribiert (und damit nur zu 90 % perfekt 😉 ) ———–
[00:00:00] Heute geht es darum, warum der deutsche digitale Weg nicht recht gelingt.
[00:00:16] Herzlich willkommen im Podcast Chancendenken, wie wir die Zukunft leben wollen. Das ist Episode 37, warum der deutsche digitale Weg nicht recht gelingt. Ich bin Andera Gadeib, Autorin, Digitalunternehmerin und Online-Enthusiastin. Meine Passion ist es, die Zukunft zu gestalten, digital und analog, immer für den Menschen. Wenn du auch Spaß daran hast und wissen willst, wie du das anpacken kannst, dann hör hier rein. Danke, dass du dir die Zeit nimmst. Los geht’s.
[00:00:49] Heute will ich darüber sprechen, warum der deutsche Weg der Digitalisierung nicht so recht gelingen will. Und mein Beispiel ist die Corona-Warn-App. Über die habe ich schon zwei Folgen gemacht und habe auch vorhergesagt, dass das Ding gut ist, dass das gelingen kann. Und am Ende glaube ich aber: so richtig gelingt es uns nicht. Und ich erzähl euch, warum ich das denke und so ein bisschen zum Hintergrund. Dann könnt ihr euch selbst ein Bild machen.
[00:01:19] Was bisher geschah. Ich habe schon gesagt, ich habe die App positiv beurteilt und finde es auch nach wie vor den richtigen Weg. Es haben zwei große Anbieter, Telekom und SAP, denen man Vertrauen schenkt, die App gemacht. Und es ist ein sehr deutscher Weg und auch ein sehr guter Weg, wie ich finde, nämlich ohne persönliche Daten lokal gespeichert. Eine technische Lösung, die wirklich auch unseren Anforderungen an Datenschutz gerecht wird. Es sind zwei große Anbieter, denen man wirklich Vertrauen schenken kann. Die Kosten sind sehr hoch: 69 Millionen, habe ich jetzt nochmal nachgeschaut, bis 2021 für Entwicklung und Tests und vor allem die Betreuung der App und Betreuung der Menschen, die sie nutzen, Hotlines, aber auch Weiterentwicklungen. Ich glaube auch, dass jeder sie kennen sollte. Denn sie ging durch alle Medien, Tagesschau & Co. Ich glaube, dass es nicht daran liegt, dass sie nicht bekannt ist. Also, das ist ja immer der erste Schritt: Ich muss etwas kennen, um es dann gut zu finden und zu nutzen. Ich glaube, jeder sollte sie kennen. Aber man muss natürlich den Download starten. Ich habe schon mehrfach in der Vergangenheit darüber gesprochen. Keiner war auf die hundertste App, die er auf sein Handy installieren kann. Das heißt ich muss hier aktiv werden und diese App runterladen.
[00:02:38] Und wie ist da der Stand der Dinge? Der Stand der Downloads ist bei 17,8 Millionen, Stand jetzt. Wir haben Anfang September und davon ungefähr die Hälfte aus dem Google Play Store und die andere aus dem Apple App Store. Was ich ganz interessant finde. Also ganz konkret 9,5 Millionen Google Play Store, aktuell 8,3 Millionen Apple AppStore, also ein bisschen weniger Apple, aber fast pari pari. Das ist insofern interessant, als dass eigentlich das Verhältnis der Betriebssysteme, also Google versus Apple, ein anderes ist. Es ist eigentlich ein Viertel Apple zu Dreiviertel Google. Ich leg die Zahlen, die Links zu den ganzen Zahlen, gerne in die Shownotes. Dann könnt ihr euch die selber ansehen. Das heißt, hier ist zu sehen, dass Apple Apple-Nutzer deutlich mehr die App runtergeladen haben, was auch immer das heißt. Aber es ist sehr spannend. Ich rede ja viel auch darüber, über Zielgruppen und über Zielgruppenverhalten. Es ist ja auch meine Arbeit, Marktforschung, Menschen verstehen und daraus dann bestmögliche Produkte oder darauf fußend, bestmögliche Produkte und Services zu entwerfen. Wir haben hier ein unterschiedliches Zielgruppenverhalten. Apple Nutzer haben die App deutlich häufiger runtergeladen als Google Nutzer. Aber das nur als eine Randinformation, ohne des weiter interpretieren zu wollen.
[00:04:02] Wenn wir uns anschauen: Wie viele Smartphones sind eigentlich gerade am Start? Man könnte jetzt meinen, jeder hat eins. Nein, es ist nicht so. Für die 14- bis 49-Jährigen trifft es zu. Da sind wir nahe der 100 Prozent Grenze. 95 Prozent nutzen ein Smartphone, wenn sie zwischen 14 und 49 Jahre alt sind. Bei den Über-70-Jährigen sind es aber zum Beispiel nur noch 44 Prozent, also nicht mal jeder Zweite hat ein Smartphone. Jetzt könnte man meinen, gerade die Zielgruppe bräuchte die Corona App doppelt, also noch viel mehr, weil sie zur Risikogruppe gehört. Darüber gibt’s aber leider keine Erkenntnisse. Was auch ein bisschen Datenschutzthema ist. Ist ja auch in Ordnung. Das heißt wir wissen nicht ganz genau, wie die weitere Verteilung ist der Nutzer bzw. der Menschen, die sich die App runtergeladen haben. Auch die Zahlen setze ich gerne in die Shownotes.
[00:04:55] Jeder Dritte hat sich jetzt also diese App runtergeladen von den Smartphone-Nutzern. Wir haben knapp 60 Millionen Smartphone-Nutzer oder Smartphones in Deutschland, insbesondere bei den Jüngeren. Unter den Jüngeren hat jeder ein Smartphone, und wir haben knapp 20 Millionen Downloads der App. Das heißt, auf jedem dritten Smartphone in Deutschland ist die App. Auf iPhones deutlich mehr, auf Telefonen mit dem Google Betriebssystem auf dem Handy entsprechend proportional etwas weniger. Aber im Schnitt jedes dritte Smartphone. Die Frage ist: Reicht das? Die Auskunft, wenn man nachliest, ist natürlich: mit jeder Installation, also jeder, der die App draufhat und entsprechend gewarnt wird, wenn im Umfeld mit jemanden, mit dem man Kontakt hatte, was das Handy gemessen hat, der gewarnt wird, falls da ein positiver Corona Test ist, ist das natürlich mit jedem, der installiert hat, etwas Positives. Also jeder Download hilft. Ich hätte aber gedacht, dass deutlich mehr Menschen die App nutzen. Weil: sie hat einen extrem hohen Nutzen. Das ist total klar. Wenn ich die App nutze und daran glaube (da kommen wir gleich noch zu), dass die sozusagen dieses Versprechen erfüllen kann, mich zu schützen. Dann lade ich die doch runter. Dachte ich. Vielleicht jemand, der Corona nicht ernst nimmt oder nicht glaubt, dass es diese Pandemie gibt, der wird es ablehnen. Ja. Aber die Mehrheit von uns wird sagen: Ja, es gibt diese Pandemie und einen Schutz in jeglicher Form, der tut ja nicht weh, die App, die nutze ich. Hat aber nicht jeder gesagt, sondern eben nur jeder Dritte.
[00:06:45] Ich vermute und weiß es auch aus einzelnen Gesprächen, dass Misstrauen ein Thema ist. Also die Frage: Wer kriegt denn die Daten? Und man muss sich vielleicht technisch ein wenig rein denken, um das zu hinterfragen und zu verstehen. Wo gehen denn diese Daten, die Information, wo ich war oder mit wem ich Kontakt hatte, hin? Und es ist vielleicht auch mangelnde Kenntnis oder Interesse, sich damit auseinanderzusetzen. Ohne jemandem einen Vorwurf zu machen. Das ist so meine Vermutung, aber wir kommen da auch gleich zum Abschluss noch zu.
[00:07:19] Denn was passiert jetzt gerade? Google und Apple machen womöglich das Rennen. Denn kürzlich wurde bekannt: Im nächsten Betriebssystem bauen beide eine entsprechende Funktionalität ein. Die Coronawarnung wird Teil der Infrastruktur, des Betriebssystems. Das heißt, mit dem nächsten Update ist es einfach da. Wir brauchen keine App runterzuladen, sondern werden maximal gefragt, ob wir dieses Feature nutzen wollen oder nicht. Das ist natürlich hochinteressant, weil das passiert jetzt einfach. Das heißt, im Betriebssystem ist diese Funktion eingebaut. Das heißt jeder, jeder einzelne Nutzer wird dieses Feature auf dem Handy haben und muss nur das Häkchen machen. Ich bin gespannt, ob Sie das Häkchen standardmäßig setzen oder nicht setzen werden. Aber natürlich sind die Daten bei den entsprechenden Anbietern. Die sind bei Google oder Apple. Und dann gehts am Ende wieder darum: vertraue ich diesem Anbieter meine Daten, in dem Fall Gesundheitsdaten (auch schon mal drüber gesprochen). Das sind ziemlich sensible Daten, die wir nicht jedem geben wollen. Aber womöglich wird das demnächst im Hintergrund einfach passieren.
[00:08:26] Und insofern mein Appell: Ich glaube, wir können da einiges besser machen. Und zum Ersten denke ich, dass wir daran arbeiten sollten, das digitale Mindset zu stärken. Ich glaube, wir brauchen ein stärkeres digitales Mindset. Und wenn ich sage wir, meine ich Deutschland. Es gibt nämlich auch gerade eine Veröffentlichung, der sogenannte “Digital Riser Report”. Der sagt, dass Deutschland in der digitalen Wettbewerbsfähigkeit massiv nach hinten gefallen ist. Von 2017 auf 2019 um 52 Ränge zurückgefallen. Das ist krass, ist ein Absturz. Und Frankreich dagegen steigt auf beispielsweise. Wenn man in die G7-Staaten schaut. Ist das der führende digitale Aufsteiger. Ein Grund, in diesem Report zusammengefasst: Das digitale Mindset fehlt uns in Deutschland. Und ich glaube, das können wir besser machen.
[00:09:22] Was gehört zum digitalen Mindset? Aus meiner Sicht gehört dazu der Mut und die Lust, das Digitale wirklich zu durchdringen, es zu hinterfragen, auszuprobieren, selbst zu gestalten. Und ich finde, die Corona-Warn-App ist ein schönes Beispiel dafür. Wenn jeder Dritte herunterlädt, ist das schon mal gut. Nicht schlecht. Meine Erwartung wäre, dass es fast jeder tut. Weil der relevante Nutzen so hoch ist. Bei welcher App, ehrlich gesagt, ist das denn der Fall? Es gibt kaum etwas, was ich mir vorstellen kann, wo der Nutzen so klar ist und dann doch die digitalen Bedenken quer gehen und den großen Erfolg der App ausbleiben lassen.
[00:10:05] Ich glaube, auch wir müssen größer denken, richtig groß, zehnmal so groß, nicht 10 Prozent. Das ist ein großes Anliegen was ich habe, und was auch Teil meines Mannes Methodenkoffers im Chancendenken ist.
[00:10:19] Und auch eine große Voraussetzung ist, dass wir digitale Bildung stärken. Und zwar sowohl für die Jungen, als auch für die Alten. Ich halte es für zentral, dass digitale Bildung Kern wird von unserer Ausbildung und Weiterbildung. Dass wir besser hinterfragen können, und zwar ein paar grundlegende Kompetenzen mitbringen, wenn es um digitale Lösungen geht, wie beispielsweise eine solche App. Eine Corona-Warn-App und die Frage: Wer bekommt denn die Daten? Dass wir uns vielleicht dort rein lesen und verstehen. Also jedermann versteht, wie das denn gemeint ist mit dem dezentralen Datenspeichern, und über einen Schlüssel wird ausgetauscht, ob man Kontakt hatte oder nicht. Ich glaube, dass viele da schon aussteigen. Vielleicht hätte man es ein Stück weit mit Kommunikation noch wettmachen können. Ich glaube aber, vielmehr geht dort kaum. Wir müssen tatsächlich an unserer Digitalkultur arbeiten. An unserer Überzeugung. Und das ist mir ein Herzensanliegen, wie du wahrscheinlich schon weißt.
[00:11:13] Und damit auch zum Abschluss meine Empfehlung: Du kannst das machen. Vielleicht bist du schon angemeldet. Falls nicht, dann fang heute damit an. Leg dir deine digitalen Superkräfte zu. Als Start eines digitalen Mindsets. Ich habe dazu einen kostenlosen Kurs entworfen, den Superkräfte Kurs. So heißt er auch: Superkräftekurs.de. Ich würde mich riesig freuen, wenn ich dich da willkommen heißen kann und wir gemeinsam die Zukunft anpacken und am digitalen Mindset, sozusagen auf dem eigenen Schreibtisch, auf dem eigenen Handy und dem eigenen Tun, loslegen.
[00:11:54] Ich freue mich, wenn du damit loslegst. Mach einfach mal und danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast. Freue mich, wenn du nächste Woche auch wieder dabei bist. Ich habe noch ein paar spannende Interviews, die ich schon aufgenommen haben und schneide, die in den kommenden Wochen veröffentliche. Und ich freue mich, wenn du mir dein Feedback gibst, wie es gelungen ist bis dahin und bis nächste Woche. Tschüss!