Es ist einfach, immer etwas oben auf die Agenda zu packen. Aber: Was kannst wegnehmen?
Hier die Links zum Podcast:
IKIGAI – Wofür es sich zu leben lohnt
Podcast Kompetenzen der Zukunft
Auch im Gespräch mit Anita Maas sprachen wir über das Wohltuende im Reisen von A nach B.
Wandel – Teil 1
Persönlicher Kompass statt Hamsterrad – Teil 2
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———– Diesen Podcast zum Lesen – von einer KI transkribiert (und damit nur zu 90 % perfekt 😉 ) ———–
[00:00:00] Heute geht es um das einfach mal nicht machen. Herzlich willkommen im Podcast Chancendenken, wie wir die Zukunft leben wollen. Das ist Episode neunundvierzig. Einfach mal nicht machen. Ich bin Andera Gadeib Digitalpionierin, Serial Entrepreneur und Autorin. Meine Passion ist es, eine gute Zukunft zu gestalten. Digital und analog. Immer für den Menschen. “Do Tank” statt “Think Tank”. Wenn du wissen willst, wie du das anpacken kannst, dann hör hier rein. Danke, dass du dir die Zeit nimmst. Los geht’s.
[00:00:51] Heute, in meiner letzten Episode fürs Jahr, spreche ich darüber, wie wir Dinge vielleicht einfach mal nicht machen. Du weißt, wenn du meinen Podcast regelmäßig hörst, dass ich eigentlich immer ende mit “einfach mal machen”. Aber heute möchte ich mich genau mit dem Gegenstück dazu beschäftigen. Nämlich, nicht alles zu machen. Warum? Zum Jahresende, glaube ich, sortieren wir uns alle neu. Und der eine mehr, der andere weniger. Ich sortiere mich dieses Jahr nochmal ziemlich gründlich, muss ich sagen.
[00:01:28] Ich habe gerade letzte Woche IKIGAI gemacht. Ich weiß nicht, ob du das kennst. Es ist eine japanische Lehre, wo man herausfindet, was im Kern eigentlich das ist, was man gerne macht, gut macht, was die Welt braucht. Also so eine Schnittmenge aus vier verschiedenen Kreisen. Sehr schöne Übung. Kann ich sehr empfehlen. Ich lege gerne einen Link rein, wo du das findest. Ich hab das im virtuellen Circle, von dem ich auch schon mal erzählt habe, gemacht. Und da in Verbindung mit dem Neue Narrative Magazin. Was ich auf dem Weg das erste Mal kennengelernt habe und sensationell finde. Habe ich dann auch direkt abonniert, weil da ganz viele gute Impulse drin sind. Also IKIGAI ist eine Übung. Aber auch die Frage, was hat mich das Jahr beschäftigt und womit möchte ich mich eigentlich nächstes Jahr beschäftigen? Und jetzt so zwischen den Jahren stelle ich mir einfach nochmal viel mehr die Frage: Was kann ich weglassen oder was sollte ich weglassen? Nicht muss. Was WILL ich weglassen?
[00:02:31] Weil immer eins obendrauf ist irgendwann einfach zu viel. Und ich beschäftige mich ja damit, wie wir eine gute Zukunft gestalten. Das gilt natürlich zunächst mal für jeden Einzelnen, für sich, aber dann auch als Gesellschaft. Und mir begegnet es immer wieder. Und ich glaube durch das Corona-Jahr echt nochmal ein bisschen mehr, dass irgendwann einfach alles zu viel ist. Und ich dachte dann jetzt in Vorbereitung auf den Podcast auch, eigentlich zeigt uns auch so manches Kinderspiel, wo man so Klötzchen auf Klötzchen legt, dass irgendwann alles umkippt. Dass es eben nicht darum gehen kann, immer noch einen obendrauf zu setzen. Und doch ticken wir als Menschen so. Wir übernehmen ja gerne dann noch die Verantwortung und den Job und das Ehrenamt. Und ich möchte mich heute mal damit beschäftigen und dir vielleicht einen Impuls geben, auch zum Jahresende zu überlegen, was du einfach weglassen solltest.
[00:03:30] Ich mag es ja ganz groß zu denken, weit in die Zukunft, um dann auch Schritt für Schritt dorthin zu gehen. Und ich bin echt fest davon überzeugt, dass für diese Schritte wir auch ganz bewusst Dinge hinter uns lassen sollten. Weglassen sollten. Mir begegnen immer mehr Beispiele über die letzten Jahre, muss ich sagen. Ich geb dir mal hier so einzelne Beispiele, die ich jetzt so wahrgenommen habe.
[00:03:57] Eins davon ist die Bildung. Digitale Bildung ist ein Feld, mit dem ich mich schon sechs Jahre beschäftige. Also wirklich lange. Und aktuell eigentlich gar nicht mehr so aktiv und ist auch nicht im Kern meines Tuns. Aber das kam zum einen über das Beiratsmandat, was ich im Bundeswirtschaftsministerium sieben Jahre lang hatte. Und klar, mit drei schulpflichtigen Kindern und ich bin selbst in der Digitalisierung unterwegs habe ich mir die Frage gestellt: Was braucht es eigentlich für digitale Bildung. Und nicht nur für meine Kinder, sondern für alle und eben auch nicht nur für die Privilegierten, wo vielleicht Elternteile in der Elternschaft sind, die AGs oder sowas anbieten an der Schule, sondern wirklich für alle. Und ich weiß, damals, als wir das im Team angefangen haben zu diskutieren, kamen wir schon zu dem Punkt: Ja, du kannst jetzt natürlich noch irgendwie so ein Fach erfinden und hinzu addieren. Aber du kannst halt auch nicht immer alles nach oben auf die Agenda drauf setzen. Ganz abgesehen davon, dass ich heute auf dem Standpunkt stehe, dass es nicht reichen würde, “einfach” Digitalkunde hinzu zu addieren. Ich glaube, wir müssen uns vor allem auch mit den Sozialkompetenzen beschäftigen. Hab ich ja auch schon einiges zu gemacht. Aber ganz unabhängig davon, ob wir über das Fach Digitalkunde oder was anderes sprechen, was die Kinder lernen müssen. Und das ist offenbar, dass das sehr drängend ist.
[00:05:22] So muss ich mir doch auch die Frage stellen: Was fällt denn dafür weg? Und da wird es schwer. Immer wenn ich etwas verändern möchte und dann die Frage stelle, also solange es obendrauf kommt, immer ein bisschen mehr, geht’s vielleicht noch. Es gibt nirgendwo Einschnitte. Aber sobald ich die Frage stelle und vielleicht diese Herausforderung formuliere, dass etwas weg muss dafür, ein Fach beispielsweise, dann ist der Aufschrei groß. Natürlich. Weil die Menschen, die das Fach unterrichten, Verantwortung dafür tragen, sehen es natürlich nicht. Sie haben dann ihren Tunnelblick, wie jeder von uns in seinem Feld. Aber wenn wir auf das große Ganze schauen, also eine Vogelperspektive einnehmen, dann würden wir vermutlich auch zu dem Schluss kommen. Also wenn wir es erst mal ganz objektiv betrachten, dass das eine oder andere, was in der Vergangenheit unterrichtet wurde, heute oder vor allem in der Zukunft nicht mehr so hohe Relevanz hat. Ich denke da nicht an die Kulturtechniken. Also ich sage immer Lesen, schreiben, rechnen z.B. muss jeder können. Aber die Frage ist ja wie tief steige ich in Geschichte ein oder in Erdkunde? Oder: Wie viele Interpretationen muss ich im Deutschen machen? Und ich will ja gar nicht einem einzelnen Fach reinreden.
[00:06:30] Aber ich muss mir die Frage stellen und mutig sein und sagen: Okay, ich reduziere jetzt an einer Stelle und sage hier geht vielleicht das ein oder andere auch, indem ich mir das digital erarbeite, um dann etwas hinzuzufügen, was die Kinder für die Zukunft brauchen. Das so als erstes Beispiel. Ich will da gar nicht zu tief reingehen. Da könnte ich jetzt noch Stunden drüber sprechen und das auch noch besser herleiten. Aber ich will es nur anreißen.
[00:06:54] Das zweite Mal, wo diese Frage mir jetzt kürzlich begegnet ist: Was können wir weglassen? War, als ich die Kompetenzen der Zukunft nochmal in kleiner Runde erarbeitet habe. Ich habe dazu auch einen Podcast gemacht. Verlinke ich auch nochmal. Und wir hatten so die Kompetenzen: Was brauchen wir? Wir müssen den Menschen stärken. Siehe Sozialkompetenz in der Schule. Das zweite: Wir brauchen die Fähigkeit des neuen Arbeitens in der Agilität. Das dritte: eine Auswahl Treffen im Meer der Möglichkeiten. Und das vierte war Erfindungsreichtum. Wie erfinde ich mich, meinen Job neu? Das waren die vier Dimensionen, die wir da gesehen haben, als wesentliche Kompetenzen der Zukunft. Und bei der Frage, wie wir die erlernen, da waren ganz viele zum einen sehr menschliche Dinge, also Gemeinschaften bilden, Erlebnisse schaffen, aber auch vor allem das Thema Raum und Zeit schaffen. Und da die Frage: Worauf kann man verzichten? Und das ist eigentlich auch so mein Antrieb, warum ich da heute drüber spreche und ich mich jetzt auch zwischen den Jahren nochmal sehr intensiv damit befasse. Weil ich merke, wenn alles so gedrängt ist und wir so dicht im Takt die Dinge machen sollen, dann werden die nicht unbedingt gut. Also ich möchte das eine oder andere einfach in Ruhe ergründen, bevor ich es dann umsetze und nicht gehechtet. Ich erlebe viele von uns, also einige meiner Freunde, Geschäftspartner, die so getaktet sind. Wie sehr haben wir genossen, dass wir jetzt nicht mehr reisen. Ich genieße es sehr, dass wir weniger unterwegs sind von einem Termin zum anderen. Auf der anderen Seite war vielleicht die Reisezeit auch das Durchschnaufen. Auch wenn man das gar nicht so bewusst wahrgenommen hat. Das Durchschnaufen, einfach mal im Zug sitzen und die Landschaft an sich vorbeiziehen lassen. Das macht ja auch was mit einem. Dass das Hirn auch nochmal entspannen kann. Und ich glaube, das müssen wir uns jetzt bewusst erarbeiten. Also wirklich den Kopf freimachen, damit es uns gut geht. Psychisch wie physisch. Das merke ich an allen Ecken bei mir selber, aber auch im Umfeld.
[00:09:04] Und ich glaube, es braucht diese ganz bewusste Entscheidung, zu überlegen: was kann ich weglassen? Also auch wenn ich es noch so lieb gewonnen habe. Und ich hab das schon angefangen für mich. Ich hab mir eine Matrix gemacht und habe angefangen zu sortieren. Die teile ich auch gerne und ich sage dir auch gleich, was diese Matrix für Achsen hat.
[00:09:27] Und ich hab mir auch nochmal mit meinen vier W-Fragen überlegt. Warum ist das eigentlich so wichtig? Zum einen die Zeit. Wann? Wenn nicht jetzt, wann dann? Also das Jahresende ist perfekt geeignet und ich glaube auch gerade nach diesem verrückten Jahr. Und es zu absehbar, dass diese Verrücktheit, dass die Pandemie nicht am 1.1. weg ist. Ganz im Gegenteil. Es bleibt anders, als wir es uns vor einem Jahr vorstellen konnten. Wenn nicht jetzt, wann dann?
[00:09:57] Und der relevante Nutzen. Naja, dass wir gesund bleiben. Und das meine ich nicht nur im Sinne des übertragenen Virus, sondern vor allem physisch und psychisch. Wie wir uns aufstellen und nicht im Hamsterrad enden. Dass wir wirklich noch mehr getaktet sind. Weil das ist die andere Chance, negative Chance, dass wir noch mehr in der gleichen Zeit erledigen. Ich glaube das kann es nicht sein auf Dauer. Alle, die Homeschooling betrieben haben, die letzten Wochen und Monate kennen das. Wer noch das Kind zuhause hat. Ganz abgesehen davon, dass man eigentlich arbeitsrechtlich gar nicht gleichzeitig Kind betreuen darf und arbeiten. Das liegt an jedem Arbeitgeber, zu sagen. Ich bin froh, also bei uns ist es auch so, dass da ganz viel geht. Aber da liegt ganz viel Potenzial, dass wir uns überfordern und ganz bewusst sortieren sollten.
[00:10:50] So die Matrix, ich habe versprochen, die zwei Achsen verrate ich dir. Was steht da bei mir? Die eine Seite der ersten Achse ist: Einfach mal machen. Und die andere Seite ist: Einfach mal lassen. Was könnte ich einfach mal lassen? Das ist meine x-Achse jetzt in meiner in meiner Zeichnung. Und die y-Achse ist bei mir so, dass enabling. Ich mag es total, Menschen zu ermächtigen und zu motivieren, zu ermutigen, Dinge zu tun. So das ermächtigen, etwas zu tun. “Enable to do” ist bei mir so im Positiven auf der y-Achse, während das reine Denken und nur Konzepte machen, diskutieren, das ist nicht meine Baustelle. Also das merke ich immer mehr. Das haben wir teilweise in so öffentlichen Forschungsprojekten, die machen mich richtig mürbe. So schön die Themen sind. Wenn ich das Gefühl habe, ich kann nur drüber reden, aber ich darf nicht einen kleinen Schritt tun. Das ist nicht meine Welt. Also dieses “enable to think”, das ist manchmal schön und bleibt auch beim “Mal machen” in der einen oder anderen Facette. Aber es steht bei mir ganz oft jetzt auf “Einfach mal lassen”.
[00:11:55] Und diese Tabelle habe ich tatsächlich für mich aufgemalt und habe mir überlegt: Was ist es denn, was ich lassen will und was ich mehr machen möchte? Da sind ganz spannende Sachen drauf. Also was ich bleiben lassen will beispielsweise, sind Hotelübernachtungen in Deutschland auf Business Reisen. Ich habe mich schon gefragt, ob ich da vielleicht mit dem Wohnmobil demnächst hin fahren kann? Ich weiß es noch nicht. Die Forschungsprojekte in großen Konsortien, ich habe es gerade schon angesprochen. Je mehr Leute, desto mehr wird dann auch gesprochen. Und das mag vielleicht für den einen oder anderen spannend sein, aber mich treibt es nicht an und es ist auch für meine Firma nicht wirklich relevant, habe ich festgestellt. Wir ziehen jetzt noch durch, was wir haben, aber danach höre ich damit auf. Auch das Thema meine Zeit leichtfertig hergeben steht bei mir auch ganz unten links. Also einfach mal bleiben lassen, nicht leichtfertig hergeben. Und oben rechts. Was möchte ich mehr, wenn es wieder geht? Reisen (Urlaub)? Ich glaube, das steht wahrscheinlich bei fast jedem von uns. Ich habe hier ganz tolle 3D-Drucker in so einem 3D-Druck Labor, was gerade auch neu hergerichtet wird in unseren neuen Räumen. Und dafür zum Beispiel Zeit haben, darauf Dinge auszuprobieren. Also Prototypen und so. Da hab ich bisher kaum Zeit für gehabt. Dafür will ich mir Zeit nehmen. Dafür muss ich mir auch Zeit nehmen. Und das ist eine große Freude, weil alles Kreative ist ja voll meine Welt und dann das Digitale damit verbindend.
[00:13:20] Vielleicht hast du auch sowas, wo du sagst, das ja, dafür müsste ich mehr Zeit haben. Ich glaube, es liegt an uns, indem wir Dinge einfach mal lassen, dann Zeit zu gewinnen und den Kopf frei zu haben, um mehr von dem zu machen, was uns antreibt.
[00:13:36] Und bei dir mag vielleicht die y-Achse in der Matrix was anderes sein. Nicht das “Enable To do” sondern was anderes. Aber vielleicht magst du dir auch so eine Matrix aufmalen. Ich werde sie gerne teilen. Ich werde sie auch im nächsten Newsletter mit raus senden. Trag dich da gerne ein. Ich setze es in die Shownotes rein. Einfach unter anderagadeib.de kannst du dich eintragen und vielleicht ist es auch deine Übung. Also ich mag dich gerne dazu ermutigen, mal zu notieren und hinzuschauen: was könntest du lassen?
[00:14:10] Der Podcast steht bei mir auf der positiven Seite, also den will ich weiter machen. Insofern mach ich jetzt erst mal eine Pause und bin dann Mitte Januar wieder am Start. Soviel von mir im alten Jahr. Ich danke dir, dass du die Zeit genommen hast und freue mich, wenn du dann im neuen Jahr auch wieder dabei bist. Wenn die Idee des einfach mal nicht machen für dich spannend ist, dann leg los. Schreib’s dir auf. Überleg dir, was du im neuen Jahr weglassen willst. Also nicht nur die guten Vorsätze, die obendrauf kommen. Sondern was kannst du dafür auch loslassen? Ich freue mich sehr, von dir zu hören und dich nächstes Jahr wieder hier begrüßen zu können. Bis dahin komm gut ins neue Jahr. Habe schöne Feiertage. Tschüss.