Im 1. Teil des Interviews mit Dr. Ben Baak sprechen wir über eine perfekte Morgenroutine und welchen Einfluss das digitale Zeitalter auf unsere Gesundheit dabei hat.
Außerdem diskutieren wir, wie die Psyche und das Unterbewusstsein unser Sein und Handeln beeinflussen.
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Website von Dr. Ben Baak
Buch “Rendezvous mit dem Schweinehund: Gesundheitsziele zuverlässig erreichen – starke Impulse für Körper, Geist & Seele: Gesundheitsziele zuverlässig erreichen – starke Impulse für Körper, Geist und Seele”
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[00:00:00] Herzlich Willkommen im Podcast Chancendenken Wie wir die Zukunft leben wollen. Der Podcast mit und von Andera Gadeib. Heute geht es im Interview mit Dr. Ben Bark um unsere Gesundheit. Ich freue mich riesig auf die heutige Episode, denn bei mir ist zu Gast Dr. Ben Baak, der Mann, mit dem ich jeden Morgen trainiere. Habe ich jetzt ein klein bisschen vorweggenommen, aber wir steigen kurz anders ein. Ponykutsche oder Drohne. Wie kommst du von A nach B per pedes?
[00:00:41] Am liebsten also. Das ist aber eine tolle Frage. Erst einmal vielen Dank Andera für die schöne Einladung, dass ich dabei sein darf. Also ich bin ein großer Fan davon, den Körper zu benutzen beim Vorankommen und wann immer das möglich ist, mache ich das. Und das erspart mir oft auch Wartezeit. Ich bin sehr ungeduldig, sitzt also nicht gerne im Auto, wenn Stau ist oder warte am Bahnsteig auf den Zug. Und so war ich schon an der Sporthochschule oft, dass ich eine Haltestelle zu Fuß gegangen ist, wenn der nächste, wenn die nächste S Bahn S Bahn erst in 15 Minuten gekommen wäre.
[00:01:13] Mega gut. Die Antwort hat mir noch keiner gegeben. Ich habe mir schon ein paar Mal gestellt. Finde ich super. Ja, natürlich. Man kann auch eine Menge zu Fuß zurücklegen. Ich habe zumindest heute Morgen schon zwei Kilometer hin mit meinem Hund zurückgelegt. Nicht irre viel, aber man hört es vielleicht am Vogelzwitschern. Ich bin gerade auf Mallorca und draußen, weil es einfach unglaublich warm ist. Und da ist Hunderunde zwei Kilometer auch schon gut per pedes.
[00:01:39] Ja, super. Die vielen kleinen Bausteine machen ja am Ende auch ein großes Ergebnis.
[00:01:44] Das ist so, wenn. Wie schön, dass du da bist. Stell dich doch bitte kurz vor. Wer bist du und was machst du?
[00:01:52] Ja, ich bin ein. Ein Sportwissenschaftler, ein promovierter Sportwissenschaftler, der über zehn Jahre in der Forschung tätig war an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Ich habe dort mit einem großen Schwerpunkt in der Schwerelosigkeit geforscht, also die Parabel Flüge begleitet in Bordeaux und habe in einem sehr medizinisch neurowissenschaftlichen Kontext geforscht, dann aber während meines Studiums schon viel zu früh meinen Vater an Krebs verloren. Und das war für mich ein sehr einschneidendes und auch für meine Familie ein sehr einschneidendes Erlebnis. Und das hat mich von dem unmittelbaren Forschen viel stärker in ein Engagement für Menschen und ihre Gesundheit gebracht. Weil ich davon überzeugt bin, dass so wie viele Menschen heute leben, ist das eher wieder der Natur des Menschen und schafft Probleme, die wir gar nicht haben müssten. Die sind also hausgemacht und das betrifft fast jede chronische Krankheit. Ansonsten bin ich stolzer Papa einer bald 3-jährigen Tochter, glücklich verheiratet und liebe das, was ich beruflich mache.
[00:02:58] Wie schön. Das merkt man dir auch an? Total. Ich habe heute Morgen übrigens gedacht, in meiner Vorbereitung auf unser Gespräch Du musst dem Ben noch mitgeben, welchen Ohrwurm mit seiner Tochter er vermeiden sollte. Weil tatsächlich bin ich gerade mit meiner Tochter hier auf Mallorca, die ist schon zwölf, aber wir hören die ganze Zeit Bibi und Tina Songs und du glaubst das nicht? Ich wache morgens auf, habe die im Kopf und ich kann abends manchmal nicht einschlafen, weil die sehen, wir sprechen uns in ein paar Jahren wieder. Mal gucken, ob du es schaffst, das mit den Ohrwürmern so zu vermeiden. Aber vielleicht hast du heute auch schon welche im Ohr.
[00:03:32] Denn das Intro von Bibi und Tina kenne ich auch schon und ist auch schon verankert. Es funktioniert hervorragend.
[00:03:40] Es ist unglaublich. Also ich könnte es jetzt sofort los trällern. Das erspare ich uns aber gerade mal ja, wunderbar, dass du viel wissenschaftlich machst ist ein oder auch aus der Wissenschaft kommt, das merkt man total. Also bei dem, wie du deine Themen präsentierst. Ich hör auch regelmäßig deinen Podcast und liebe es tatsächlich, so wissenschaftlich Fundiertes dann für die Praxis vermittelt zu bekommen. Es ist auch so eine Welt, in der ich auch ganz viel unterwegs bin, aber in einem ganz anderen Feld, den Innovationen. Und ich finde dieses, dieses gute Fundament und dann das Übertragen auf die Realität, davon könnten wir noch viel mehr sehen und brauchen das geradezu in unserem Alltag, der immer herausfordernder wird. Ja, lass uns doch darüber sprechen. Der Praktiker und Wissenschaftler Wie sehen die ersten 60 Minuten des Tages bei dir aus? Wie beginnt dein Tag? Perfekt.
[00:04:36] Ja, eine schöne Frage, weil ich glaube, dass es gibt so ein schönes Sprichwort von Aurelius Antonius Aurelius, der sagt, die erste Morgenstunde ist das Steuerruder des Tages. Und ich sage dann immer Es muss gar nicht eine ganze Stunde sein, weil das ist vielleicht das, was viele Menschen auch abschreckt. Kann aber auch sagen Ich habe sehr erfolgreiche Menschen, wirtschaftlich erfolgreiche Menschen begleitet. Und je mehr Zeit, die sich morgens für sich genommen haben, desto erfolgreicher scheinen die gewesen zu sein. Jetzt ist immer die Frage Was kam zuerst? Aber die hatten immer auch morgen Rituale, das ist sicher. Ansonsten kann ich für mich sagen, dass ich eine eine Mischung aus ganz pragmatischen Herangehensweisen habe, wie zum Beispiel ein großes Glas. Stilles Wasser trinken, um den Flüssigkeit Verlust der Nacht auszugleichen, durch das Schwitzen, das sich aber auch mentale und körperliche Aspekte dann verknüpfe. Und diese Routine dauert bei mir aber eigentlich ungefähr 20 Minuten, je nachdem, wenn ich dann auch mal ein Zipperlein habe, mir der Rücken irgendwie ein bisschen gespannt ist oder so was ich nicht so gut geschlafen habe, wende ich noch mal bestimmte Methoden der Trigger Massage oder so was an und ansonsten wirklich ganz klar gesagt Aufstehen, großes Glas Wasser trinken, kurz austreten. Dann ist das nämlich auch gesichert, dass das Glas Wasser vorher stattgefunden hat. Dann komponiere ich mich kurz der der Sonne oder des Lichts, wenn möglich. Also ans Fenster, vielleicht kurz auf den Balkon für den einen oder anderen oder auf die Terrasse oder sogar in den Garten treten.
[00:06:09] Denn das macht wach, richtig. Dann beginne ich direkt mit einer Aktivität. Das, was du auch machst, das sogenannte Fox Training, also mit den reaktiven Hanteln, das dauert nur zehn Minuten, ist aber insofern unheimlich wichtig, weil es eine große Energie für den Tag schafft, es auch schon eine erledigte Trainingseinheit ist, was vielen zum Ende des Tages aufgrund des Energiemangel oder auch der fortgeschrittenen Zeit dann schwer fällt, sich vielleicht auch noch aufzuraffen. In dem Zusammenhang und dadurch, dass das sehr effektiv ist, erfüllt das eben auch den Zweck einer kompletten Trainingseinheit, die sonst vielleicht eher 304050 oder eine Stunde dauert. Das Wichtigste ist die Wertschätzung, die aber auch in der gesamten in den gesamten Morgen Ritual eines Menschen liegt. Die Zeit für sich als erstes sich als erstes in den Fokus zu stellen und nicht sich schon durch irgendwelche Terminplanung, durch irgendwelche Nachrichten von außen Hiobsbotschaften oder ähnliches beeinflussen zu lassen. Da magst viel mehr geben, das jetzt gar nicht im Einzelnen aufgezählt werden muss. Aber das ist eben dann auch in dieser Trainingseinheit noch mal im Besonderen erlebt. Das heißt, ich profitiere von der höheren Energie und ich habe diesen Effekt der Wertschätzung und das erledigte Training. Und dann ist es aktuell so, dass wir meist noch als Familie eine kleine Runde drehen, hier 15 Minuten draußen auch mit dem Hund eine schöne gemeinsame Zeit haben und dann beginnen wir mit einem gemeinsamen Frühstück.
[00:07:38] Wie schön! Ja, das klingt nach einem richtig Guten Morgen Ritual. Also in Teilen ist es bei mir ähnlich und den Morgen für sich zu entdecken. Es war für mich auch so, der der größte Break through ehrlich gesagt, die Dinge auch wirklich geschafft zu bekommen, weil es ist wie du sagst. Also abends kommt dann immer irgendwas dazwischen. Also vor allem, wenn du mit der Familie unterwegs bist, dann gibt es immer wichtigeres in der Familie, als er noch auf die Yogamatte zu gehen oder so und ich genieße auch die Ruhe am Morgen. Das ist schon wahrlich viel wert. Wie hältst du’s, dass er gerade gesagt, sich nicht von den äußeren Eindrücken, Eindrücken zu sehr ablenken zu lassen? Das ist etwas, was ich tatsächlich auch immer wieder als herausfordernd erlebe. Also nicht direkt das Handy in die Hand zu nehmen und passiv zu lesen. Egal ob WhatsApp, Mailbox, Nachrichten wie hältst du es damit?
[00:08:31] Das ist natürlich auch für dich als ich will schon fast sagen Digital Native, obwohl du einer anderen Generation angehörst. Vielleicht etwas größere Herausforderung. Also vielleicht das erste und Wichtigste Mein Handy ist komplett ausgeschaltet. Kein Flugmodus, kein Irgendwas. Und das liegt auch, zumindest in aller Regel, wenn ich nicht irgendwie unterwegs bin und meine Frau mich erreichen muss. Auch nicht auf dem Nachttisch, krank oder so was, sondern es ist weg. Ich habe das Privileg, dass ich in den meisten Fällen ohne Wecker aufstehen kann. Das erachte ich auch insofern ganz wichtig, als dass wir Menschen einfach sehr unterschiedliche Biorhythmus haben, zumindest was unseren Chrono Typen angeht. Also ob wir eher früh oder spät aufstehen sind. Und es ist viel sinnvoller sich danach zu richten und den Alltag nach Möglichkeit daran anzupassen, Stichwort Gleitzeit oder so was, als sich dort falsch zu disziplinieren, weil das einfach der Gesundheit nicht gut tut. Ich bin trotzdem eher früh, also wenn ich mal etwas länger geschlafen habe, ist es vielleicht 7:00 und sonst bin ich meist so zwischen sechs und 7:00 auch aufgestanden an der Stelle und dann ist aber mein Handy einfach kein Thema. Also ich habe einfach Dinge, die ich dann mache. Im Übrigen, manchmal kommt es vor.
[00:09:41] Dann habe ich mir abends noch neben, neben das Bett etwas zu lesen gelegt, also beispielsweise einen kleinen wissenschaftlichen Artikel oder so was. Und dann beschäftige ich mich gerne sogar morgens damit. Das mache ich jetzt seit zwei Monaten immer mal wieder, weil ich das auch total schön finde und ein großer Fan auch von Veränderung immer mal wieder bin, weil das einfach auch neue Reize, neue Einflüsse auf das Gehirn hat. Und das ist schon ungewöhnlich, sich morgens im Bett mit Lesen zu beschäftigen, wenn das die meisten eher abends machen. Das ist dann aber auch nicht länger als 15 Minuten. Und wie gesagt, durch das wirkliche Verbannen digitaler Geräte aus dem Schlafzimmer, durch die klaren Schritte, die dann auch sind. Und wenn meine Tochter mitkriegt, dass ich aufgestanden bin meine Frau ist meist wirklich eine Stunde, wenn nicht sogar zwei Stunden früher als ich dann noch mal Wenn die mitgekriegt hat, dass ich wach bin, dann ist die eh sofort da und nimmt mich in Beschlag. Und das ist auch wunderschön. Und jeder der sie mal begegnet, der kann sie mal nach einem Power Starter fragen, denn sie weiß auch schon mit zwei Jahren was das ist und mischt dann eifrig mit.
[00:10:46] Sehr, sehr cool. Ja, so habe ich mir das vorgestellt. Selbst die kleinste schon. Ich merke aber auch allein die Auswirkungen nur, wenn, seitdem ich regelmäßig auf die Yogamatte gehe. Das habe ich eine Weile angefangen, bevor ich dich entdeckt habe. Jetzt mache ich beides. Aber allein die Tatsache, dass die Hanteln immer da stehen und ich auf die Yogamatte gehe, dass die Kinder das wahrnehmen und sagen So, jo, ist nicht schlecht. Also manchmal zieht sie es mit, aber meistens, wenn ich frage Kommst du mit auf die Yogamatte, kriege ich eher ein Abwinken Machst du mal? Ich guck dir zu, hieß es gestern Abend. Aber ich glaube, das macht schon viel aus, was wir den Kindern vorleben und sie dann einfach mitnehmen und in ihrer Begeisterung vielleicht auch genau da packen.
[00:11:30] Also ganz offen gestanden, das ist genau das, was zählt. Also wenn wir Wasser predigen und Wein trinken, so nach dem Motto, dann funktioniert das nicht. Also dieses Vorleben ist unschätzbar wertvoll und du vermittelst ja deinen Kindern damit direkt eine Strategie fürs Leben. Die kannst du bei Menschen, die irgendwann vielleicht auch eine gewisse Starrheit entwickelt haben oder vielleicht auch schon eher mit dem ein oder anderen Problem zu kämpfen haben, viel schlechter vermitteln. Deswegen finde ich es auch so wichtig, dass sich Kinder eigentlich auch in der Schule mit solchen Lebensweisheiten beschäftigen. Entspannungs Methoden lernen um Stress zu reduzieren. Verstehen wie wichtig Bewegung oder auch gesunde Ernährung ist, gibt es leider nicht so richtig als Schulfach. Wer so wichtig?
[00:12:13] Ja, absolut. Also allein darüber könnten wir eine ganze Podcastfolge drehen. Denn vielleicht nehmen wir uns das schon mal auf den To Do Zetteln, was wir in der Bildung machen und man muss ja dann stattdessen also machen sollten und was man stattdessen weglassen könnte, weil das ist ja immer die Diskussion. Ja, aber das ist ja schon so voll der Stundenplan. Es gibt so viel, was man heute auch gerade spätestens in der Digitalität, also in der digitalen Realität weglassen sollte und stattdessen die Kinder anderes lehren sollte. Und damit meine ich nicht programmieren, was man ja meinen könnte irgendwie, wenn die Informatikerin spricht, sondern eben ganz andere Kompetenzen. Genau, die du ansprichst, aber auch Sozialkompetenzen. Also Resilienz. Stark sein. Ich habe meine Kinder auf einer Schule, also meine beiden jüngeren Töchter, die schon in der weiterführenden Schule Schule sind, auf einer Schule und auch in der Grundschule ganz gezielt so ausgewählt, wo das zumindest ansatzweise drin ist, wo die Potentiale gefördert werden und ein Stück weit auch. So das wo ich denke, dass es für die Zukunft noch relevanter wird. Ja, total spannendes Thema. Und Handy aus. Nachts nehme ich mir jetzt einfach mal als Vorbild. Wenn weil nicht neben dem Bett. Habe ich auch. Finde ich auch wichtig. Überhaupt keinen. Keinen kein elektronik kram irgendwie ums bett rum, aber auch handy ganz aus ist. Warum nicht? Ob jetzt Flugmodus oder ganz aus. Ich mache allerdings mein Journal morgens auf dem iPad und dann ist dieses ganze andere Drumrum so nah. Es ist wirklich mehr der Kopf. Also es ist wirklich. Es ist unglaublich, wie schnell man mal eben zu WhatsApp rüber geklickt hat oder mal kurz guckt, auch was auf Insta passiert, bin ich mal besser, mal schlechter drin im Moment, wo ich hier so im entspannten Modus auf Mallorca bin, eher schlechter, muss ich sagen. Und ich habe mir zum Beispiel für heute vorgenommen, nicht in Social Media zu gehen. Es ist 9:20. Bisher habe ich es geschafft.
[00:14:03] Ja, und das ist ja bei deinem frühen Start auch schon eine gewisse Zeit die, die du geschafft hast. Aber natürlich kann ich. Ich kann das verstehen. Wenn du halt gewisse Sachen auch schon früh auf dem iPad machst oder auf einem digitalen Gerät, dann bist du natürlich immer in der Versuchung, auch schneller den nächsten Klick zu machen. Also das vermeide ich halt einfach in meinem Vorgehen. Ich mache diese Dinge handschriftlich. Ich habe auch ein anderes Gefühl dabei, wenn ich darin blättern kann. Später auch nochmal, als wenn ich das rein digital habe. Aber das ist sicher auch eine eine Geschmackssache. Und vielleicht verpflichtet dich sogar im Positiven deiner Einstellung zur Digitalisierung das anders zu machen. Aber ansonsten muss man einfach sagen, diese ganzen täglichen Begleiter in der Elektronik, die sind von den klügsten Psychologen gemacht. Wenn da ein kleiner roter Kreis mit einer Zahl drin steht oder irgendwas leuchtet auf dem Display oder so was. Das alles sind natürlich sehr bewusst gewählte Trigger, die unsere Aufmerksamkeit binden und damit auch ein echter Produktivitäts Killer sein kann. Also für mich ist auch während der Arbeitszeit das Gerät nicht direkt im Sichtfeld oder ähnliches, wenn ich nicht speziell etwas erwarte. Und ich weiß ja auch von dir, dass du dein Gerät in so eine Art Fokus Modus oder sowas versetzt, um dich in bestimmten Phasen nicht stören zu lassen. Und ich erachte das als extrem wichtig. Wir wissen heute aus wissenschaftlicher Sicht auch gerade in der digitalen Welt, die ja vor Ablenkungen nur so strotzt, dass die Fähigkeit zu Inhibitoren, also bestimmte Reize und Ablenkungen zu unterdrücken, zu einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren geworden ist.
[00:15:47] Ja, spannend. Ja, ich betrachte das tatsächlich auch ganz sportlich, also so, dass zum Beispiel ich bin telefonisch nicht erreichbar, schon sehr lange, also ich lass mich nicht mehr stören, diese synchrone Kommunikation, dass es mal eben jederzeit bimmeln kann und habe auch so meine Fokus Zeit gesetzt, wenn ich im Büro bin. Aber die demnächst, also so das Level auf dem ich jetzt gerade bin, ist tatsächlich auch das Asynchrone, was ich ja so schätze die asynchrone Kommunikation. Da kann ich dann reingehen, wann es Zeit ist für mich. Aber ich merke auch, das sind ja auch ganz viele kleine Belohnungen, diese, diese kurzen Dinge zu erledigen, während das Große erst mal noch mehr Fokus braucht und weniger abgelenkt. Sich auf ein Thema konzentrieren zu können, ist wie ein Trainingsprogramm und ich merke, dass ich das immer wieder durchlaufe. Also manchmal ich das Gefühl, ich falle zurück in so ein Modus, wo ich doch schon längst gewesen bin. Aber ist ja auch Tagesform. Also ich betrachte das durchaus sportlich und bin auch fest davon überzeugt, dass die Fähigkeit, sich all diesen, diesen Ablenkungen, die da auf einen rein prasseln, die Fähigkeit, sich davon ein Stück weit abzuschotten oder es auch einfach mental auszuhalten, ist es vielleicht viel mehr als ein Panzer. Das mental auszuhalten und für sich zu steuern ist auch eine der Zukunftskompetenzen.
[00:17:03] Und ich glaube, dass du gesagt, dass das für sich zu steuern ist fast schon der wichtigste Faktor. Denn mit Scheuklappen durch die Welt zu laufen und immer das eigene Programm abzuspulen ist ja absolut kontraproduktiv. Also sich auch äußeren Einflüssen hinzugeben und von ihnen zu profitieren, sie auf sich selbst zu übertragen und sich selber auch darin zu reflektieren, ist ja auch ein Jungbrunnen fürs Gehirn, gar keine Frage. Und ich glaube, was auch ganz wichtig ist, auch vor allen Dingen für Menschen, die vielleicht jetzt nicht so sehr mit asynchrone Kommunikation und ähnlichem mit bestimmten Fokus Zeiten oder was muss ich alles unterdrücken sich beschäftigt haben für die Mag das auch im ersten Moment überfordert sein, dann kann ich viel stärker da appellieren, erst mal einfach zu sagen Was ist denn eine bestimmte Zeit am Tag, in der ich mich einfach nicht stören lassen möchte? Wann kann ich mal wirklich produktiv Dinge erledigen, auch die meinem Biorhythmus entsprechen, um um wirklich voranzukommen in den Dingen, die ich für mich persönlich als unheimlich wichtig erachte. Und das kann man sowohl in beruflicher als auch in privater Hinsicht oder in der persönlichen Entwicklung sehen. Oder in der Zeit mit der Familie, wie wie auch immer. Letztlich aber das ist so, das ist so einfach eigentlich erledigt, wenn man diese closed door policy zum Beispiel erst mal ins Leben ruft, wenn die Tür wirklich zu. Es an meinem Büro, egal ob im Homeoffice oder eben im Büro mit den Kollegen, dann herrscht auch wirklich einmal eine Ruhephase, weil dann was vorangebracht wird. Und das ist sehr, sehr befriedigend, weil eben wirklich was geschafft werden kann in der Zeit.
[00:18:41] Da stimme ich dir voll und ganz zu und war tatsächlich auch hier im Podcast Chancendenken eine der ersten Folgen, die ich aufgenommen habe, nämlich die Frage Wie, wie gehe ich mit meiner Zeit um? Das haben wir selbst in der Hand, auch wenn es einem manchmal selbst nicht so vorkommt. Man glaube, je nach Job und Tätigkeit kann sich das manches Mal ganz schön fremdgesteuert anfühlen. Am Ende hat man es aber ja doch selbst in der Hand. Das für sich zu entdecken und dann gute Strategien zu entwerfen, ist glaube ich etwas, was sehr wichtig ist und was man ständig weiterentwickeln und üben darf.
[00:19:15] Absolut. Ich sage immer so gerne den Start und das Ende eines Tages. Das liegt mindestens in den eigenen Händen eines freien und selbstbestimmten Menschen, möchte ich anfügen. Und wer das nicht ist, der wird auch abends der Meinung sein, dass er nicht noch eine kurze Meditation oder ein kurzes Dankbarkeit, Ritual oder ähnliches machen kann. Und genauso wenig wird er sagen, dass das morgens funktioniert, weil er ja zur Arbeit muss oder ähnliches oder die Kinder um einen rum sind. Also es es gibt so eine, so eine sehr paradoxe Sache, die ich mal gelesen habe. Das ist, je intelligenter der Mensch, desto besser seine Ausreden oder desto vielfältiger auch seine Ausreden. Ich bin der Meinung, dass das mal ein Mensch gesagt hat, der sich wenigstens das gute Gefühl von Intelligenz vermitteln wollte für die vielen Ausreden. Aber das Entscheidendste einer Ausrede bleibt eine Ausrede, auch in der Terminologie dieses Wortes. Das heißt ich rede mich raus. Und das ist gefährlich, weil wir uns eben in diesen Modus des Betroffen seins immer stärker hineinversetzen und damit alle Möglichkeiten des Aktiven beeinflussen, schrittweise abgeben. Und das ist mindestens auch mental sehr gefährlich, weil es uns ja in so einer Art Schockstarre versetzen kann, in so eine Art gefesselten, mental gefesselten Zustand. Und wir wissen heute, dass die Psyche in dem Zusammenhang auch einen unglaublich großen Einfluss auf körperliche Leiden hat. Das ist einfach die Zeiten des Dualismus. Wir haben Körper und Geist, und die haben nichts miteinander zu tun. Die sind Gott sei Dank lange ad acta gelegt, werden aber leider in unserer Medizin und unserem System hier noch lange nicht so gelebt. Denn da gehe ich ja mit den Leiden von Bauchschmerzen zum Gastroenterologen oder so was und wenn ich andere Symptome habe, gehe ich zu einem spezifischen Arzt Facharzt, der meist relativ wenig mit der Psyche zu tun hat.
[00:21:12] Dann absolut auch dazu könnten wir eine ganze Folge machen. Fällt mir jetzt ganz viel zu leicht. Ja, ich lass es mal gerade total spannend. Ich bin auch fest davon überzeugt und es ist ja auch inzwischen ein ganzes Stück weiter das Denken, wie sehr Glaubenssätze sich auch manifestieren in. Also erst ist es nur bewusst oder unbewusst im Kopf und dann manifestiert sich da Wenn ich immer mit Ausreden unterwegs bin, dann glaube ich das auch irgendwann ganz. Das ist dann auch so, also erst mal spreche ich vielleicht nur aus und dann ist es auch so, wir dürfen sehr bewusst auch mit unserer eigenen Sprache umgehen und mit uns selbst, wie wir über uns denken und reden.
[00:21:51] Ja, es gibt ein schönes Buch. Ich glaube, das heißt, du bist, was du sagst oder so was, beschreibt sehr, sehr gut, was dahinter steckt. Aber da gibt es viele Bücher, die das sehr, sehr gut auch beschreiben. Und ja, also die Form, mit der, mit der wir kommunizieren, dieses ständige Aber oder man könnte mal oder so was impliziert eigentlich von vornherein ein Scheitern bzw mindestens eine äußerst geringe Priorität für das Thema. Und das ist dann sehr schade, weil dann kann ich es auch einfach von vornherein für mich selber entscheiden, dass ich es nicht machen möchte oder dass ich nicht bereit bin, den Preis zu bezahlen, den Schritt zu gehen oder ähnliches, die Veränderung zu zu sein da drin. Und dann kommt halt ein Haken dran. Alles andere ist halt rausreden von vornherein.
[00:22:34] Wie weit ist denn die Wissenschaft an der Stelle? Wenn das wüsste ich jetzt gar nicht. Also dieses Unbewusste, wo man ja sagt, irgendwie 95 % von dem, was wir tun, passiert im Unbewussten, ist ja unglaublich schwer zu erforschen, weil das Unbewusste zu erforschen ist ja wahrscheinlich so das Schwerste. Wie weit ist die Wissenschaft hier?
[00:22:52] Ich bin jetzt kein Neurowissenschaftler, um das auf den aktuellsten Stand zu sehen, aber ich bin sehr vertraut mit dem Thema, weil es natürlich auch viel mit Gewohnheiten zu tun hat und diese inneren Gesetze und auch Glaubenssätze, wie du sie eben angesprochen hast, sie sind natürlich die Leitplanken des Lebens. Wir sparen damit unheimlich viel Energie, weil wir uns auf Routinen, auf Gewohnheiten verlassen und die Formen unmittelbar natürlich wiederum unseren Charakter. Also kann ich mich immer mal wieder fragen Das, was ich heute mache, will ich das als Charaktereigenschaft auch besitzen? Was aber sehr klar ist und das ist auch gut wissenschaftlich erforscht. Die Herausforderung besteht natürlich darin, das findet überwiegend im Gehirn statt und du kannst, also du musst sehr genau wissen, in welchem Teil des Gehirns du da forschen willst, um das auch bildhaft darzustellen. Die Leute müssen ganz still liegen. Dann musst du natürlich eine Interventions Strategie entwickeln, mit der du auch sicher sagen kannst genau dieser Stimulus wird jetzt auch ausgelöst. Aber wir wissen, und das ist vielleicht das, was auch jetzt in der Allgemeinheit und in dieser Runde am besten noch zu vermitteln ist, dass wir eine Art Filtersystem im Gehirn haben. Und das wird natürlich sehr stark aus dem Unterbewussten gesteuert. Das heißt, dass sich Menschen beispielsweise ein gutes Gefühl geben, wenn sie jetzt einen Artikel lesen, der ihrer Einstellung entspricht. Den werten wir natürlich auch viel, viel höher. Das ist nur ein Beispiel dafür. Wir wissen, dass Menschen gemäß ihrer Einstellung also nehmen wir jetzt mal das Beispiel, dass jemand ein eher geringeres Selbstbewusstsein hat, dann wird er zum Beispiel das Flüstern auf dem Flur von den Kollegen auf sich beziehen und vielleicht sagen Die reden gerade über mich, weil ich heute vielleicht wieder irgendwie mich nicht richtig angezogen habe oder oder ähnliches.
[00:24:36] Wir suchen also im Grunde genommen zu unserem Unterbewusstsein, zu dem, was wir glauben und annehmen, immer Belege im Alltag. Und deswegen ist auch die wichtigste Eigenschaft und dazu habe ich tatsächlich erst vor wenigen Wochen auch ein Video aufgenommen in meinem YouTube Kanal. Die wichtigste, eine der wichtigsten Erfolgs Eigenschaften ist das Thema Visualisierung wirklich im Hinblick darauf, dass ich mir einfach 30 Sekunden lang ein Ziel, das ich habe, vorstelle, wie ich es erreiche, und zwar mit allen dazugehörigen Gefühlen, so realistisch wie irgendwie möglich. Weil damit verändern wir die Strukturen im Gehirn. Wir verändern dieses Filtersystem und das führt dazu, das ist wissenschaftlich belegt, dass Menschen nicht nur selbstbewusster allgemein werden, sondern sie entwickeln sogar die Fähigkeiten rein aus der Vorstellung heraus, die sie benötigen, um an dieses Ziel zu kommen. Nochmal Weil ich mir vorstelle, dass ich am Ende des Jahres was weiß ich eine Führungsposition bekommen habe, entwickele ich die Eigenschaften, die dahin geht. Und vor allen Dingen ergreifen die Menschen dann auch genau die Chancen, die sich im Alltag bieten. Also wenn ich jetzt in einem Meeting zum Beispiel sitze und ich bin sonst eher stiller gewesen und ich habe das trainiert und das darf man wirklich immer wieder oder es darf ein Mensch immer wieder trainieren, dann wird dieser Mensch in dem Meeting die Chance, die sich bietet, ergreifen wird. Die wird sich zu Wort melden und wird den Input geben. Und das ist so mächtig, dass es eine dringende Verpflichtung ist, dass zumindest Menschen, die was erreichen wollen, die was bewegen wollen, diese Eigenschaft auch auch oder die diese Methode auch für sich nutzen. Und die sind, das sind 30 Sekunden am Tag. Das gehört zu meinen beispielsweise mentalen Trainings, wenn man so will.
[00:26:25] Das war mein Gespräch. Teil eins mit Ben Wark. Vielleicht war da schon eine Chance für dich dabei. Wenn ja, dann leg los. Mach einfach mal! Und wenn du weitere Impulse möchtest, abonniere gern meinen Newsletter auf anderagadeib.de. Vielen Dank. Und bis zur nächsten Episode. Dann geht’s in Teil zwei mit Ben.