In dem 2. Teil meines Interviews mit Alex T. Steffen sprechen wir darüber, welche Archetypen es gibt, in denen sich Pioniere wiederfinden können.
Außerdem diskutieren wir darüber, welchen Einfluss die Digitalisierung auf Unternehmen und Jobs hat und welche großen Chancen diese mitbringt.
LINKS AUS DIESER EPISODE
Bücher
Der Pionier in Dir (2022),
Die Orbit Organisation (2019),
Fit für die Next Economy (2017)
RESSOURCEN
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———– Diesen Podcast zum Lesen – von einer KI transkribiert (und damit nur zu 90 % perfekt 😉 ) ———–
[00:00:00] Herzlich Willkommen im Podcast Chancendenken Wie wir die Zukunft leben wollen Der Podcast von und mit Andera Gadeib das ist Episode 88 Der Pionier in dir.
[00:00:14] Heute steigen wir in den zweiten Teil ein, meines Gesprächs mit Alex. Ich. Mag den Begriff hungrig total. Und ich meine, du bist Unternehmer, ich bin Unternehmerin. Ich glaube, uns kennzeichnet der Hunger, sonst würden wir nicht tun, was wir tun. Aber ich finde es auch sehr bezeichnend. Ich war auch zweimal in den USA, dort eine Weile gelebt und bin regelmäßig drüben. Und wenn ich dort erzähle, ich Unternehmerin bin, dann dann kommt als erstes ein Herzlichen Glückwunsch. Das ist auch die Haltung dem Unternehmer gegenüber. Wenn ich das hier erzähle und dann womöglich die Leute noch wissen, dass ich drei Kinder habe, sagen die eher Warum?
[00:01:01] Ja.
[00:01:01] Also total andere Haltung dem Unternehmer gegenüber. Und ich glaube, auch diesen, diesen Hunger, den, den kann man, glaube ich, auch nur durchs Erleben vermitteln. Wir haben, ich habe eben erzählt kurz im Vorgespräch, dass ich viel mit der Politik zu tun habe und wir oftmals Vorschläge machen dürfen. Was müsste sich denn tun? Und gerade Entrepreneur schieb sehen? War auch so eins dieser Projekte, wo wir eine Gründer Stunde vor einigen Jahren mal initiiert haben. Ich weiß, ich war mit Frank Thelen in Bonn in seiner alten Schule, als wir das ausprobiert haben, einfach um den Kids dort zu einfach mal so ein Gründer näherzubringen. Du hast ja normalerweise keinen Kontakt zu uns und das hat uns eine Riesenfreude bereitet. Es haben auch etliche Stunden stattgefunden, wo dann Gründer mit Schulen gemacht haben. Find ich eine ganz tolle Sachen. Jetzt muss nicht jeder Gründer werden, aber ich würde mir auch wünschen, dass dieser Hunger nach noch mehr uns erreicht. Ich habe in meinem Buch das heißt ja, die Zukunft ist menschlich, weil ich fest davon überzeugt bin, dass unsere größte und wichtigste Ressource der Mensch ist. Und vielleicht kann man auch gleich noch noch einen Schwenk in diesen, in dieses Digitale versus den Menschen gehen. Im Buch habe ich beispielsweise auch von Reisen meine Quintessenz zusammengefasst und das, was ich beschrieben habe, was gut zu deinem Beispiel passt mit dem Bezahlen per Apple Pay. Da habe ich aus dem Silicon Valley die die Pionier Denker mitgebracht, weil dort lernst du bei Google beispielsweise waren wir in den Mund Shot Labs, die sagen, egal welche Idee dort auf den Tisch kommt, wir antworten erst zweimal mit Ja und und dann erst einmal mit Ja, aber das passt bei dem Kaffee perfekt.
[00:02:41] Also ich könnte sagen Akzeptiert doch bitte Apple Pay. Na ja, aber die Gebühren. Es wäre doch viel besser zu sagen Ja, und dann. Das würde mir wahrscheinlich auch ein sehr modernes Image geben und ich ziehe neue Kunden an, der Alex kommt dann auch vorbei, da würden wir noch viele Jahre uns einfallen und dann erst ja, aber die Gebühren. Und dann kostet der Kaffee eben nicht 3 €, sondern 3,10 €. Ich bin sicher, wenn das Ambiente gut ist, wird trotzdem die Kundschaft reinkommen. Aber diese Pionier Denker. Und der zweite Teil, der Pionier Denke, wie ich sie dort erlebt habe und für mich zusammengefasst habe oder auch für meine Leser, ist denk zehn mal so groß, denk dein Kaffee, vielleicht hast du demnächst zehn Kaffees und nicht nur eins. Oder du hast die einzig besondere Röstung in der Stadt und das ist zehnmal so groß, weil das wirklich eine die beste Bohne ist, die man sich vorstellen kann. Und die kommen 100 Kilometer weit gefahren, um in deinem Kaffee den Kaffee zu trinken. Denk zehn mal so groß. Ich glaube, dieses hungrig sein. Dafür gibt es eine Menge Inspiration und ich glaube, dafür kann man auch eigentlich wir zwei, sowieso viele andere auch täglich Inspiration geben, weil es davon einfach noch der Welt würde davon noch mehr gut tun. Und ich glaube auch der Wirtschaftsnation als.
[00:03:55] Ganzes auf jeden Fall. Ich bin komplett bei dir und ich finde, dass zwei sehr sehr wichtige Punkte ich finde, da können die USA immer inspirieren. Wir müssen nicht alles uns bei den USA abgucken. Ganz sicher nicht. Aber ich denke bei der Haltung Grundhaltung zu wie wir wirtschaften, da kann man schon manchmal ein paar Punkte finden, die, die wirklich wesentlich sind. Ich habe das dann in einem gerade neuen Buch zusammengefasst, da kann ich gerade nochmal eine Brücke zu machen, wo die Leute sich vielleicht auch wiederfinden, die diesen alle ihr, die diesen, diesen Podcast auch anhört. Und zwar drei Archetypen, die, wo man sich drin wiederfinden kann und dadurch auch diese Fähigkeit der Pionier Denke zu intensivieren. Das heißt ja auch der Pionier in dir. Das Buch ist jetzt gerade im.
[00:04:39] Ah schön.
[00:04:40] Im März 2022 rausgekommen und es gibt drei Archetypen und jeder Archetyp steht für eine Qualität, auch für Attribute. Und das beginnt mit dem Gestalter, der Gestalter, die Gestalterin, die hat wirklich Leistungsbereitschaft und aber auch so dieses diesen richtigen Gestalter Geist hat Freude daran, Dinge neu zu machen. Das ist das Beispiel von dem das Beispiel von einem Kaffee noch mal der oder die hat wirklich Freude zu sagen Was kann ich denn noch machen? Kann ich? Kann ich diese zwei drei weiteren Kaffees aufmachen? Oder kann ich irgendwelche neuen Blenden machen vom Kaffee? Ne neue neue Röstung. Das ist der Gestalter, der guckt, wie ich das Business weiterentwickeln kann. Und zwar das muss nun nicht nur auf der Produktseite sein, es kann auch intern die Prozesse. Und so weiter. Der zweite ist der Forscher, die Forscherin. Da geht es darum. Was ist die Wahrheit? Also Forscher wollen ja nicht Forscher wollen ja nicht ihre Wahrheit durchdrücken, sondern die wollen gucken was. Wie ist die Welt tatsächlich? Die wollen kein Dogma, die wollen keine Ideologie, die wollen keine Meinungshoheit, die wollen gucken, wie kommen wir weiter. Und was die machen, ist Die haben Offenheit, die gehen rein und sagen wie sind denn unsere Kunden wirklich? Hab ich mir als Kaffee Besitzer gedacht, dass die Kunden alle lieber bar zahlen, weil es keine Ahnung, weil es den einfacher ist oder so, aber dafür müssen sie dann irgendwie zur Bank rennen und sich und sich Cash holen.
[00:06:01] Oder sind meine Kunden? Haben die sich vielleicht auch in den letzten fünf Jahren verändert? Das ist meine Demographie. Hat sich die verändert? Ist der Bezirk vielleicht aufgewertet worden und dadurch einfach die Wahrheit und auch die aktuelle Wahrheit rauszufinden und dadurch besser zu werden? Und das Dritte ist der Aktivist und das ist jemand, der sagt Wenn’s sich nicht bewegt, dann sorge ich dafür, dass es sich bewegt. Also ich möchte vorankommen und wir möchten eine, eine, ich sag jetzt mal stärkere Identität, eine stärkere, ein stärkeres Angebot bauen. Und das hat auch was damit zu tun, dass man Resilienz hat. Du hast es eben genannt. Und Resilienz hat immer was dazu, damit zu tun, dass man gegen Widerstand trotzdem Dinge macht, wo man eine Überzeugung hat. Und das sind die drei Archetypen, also der Gestalter, der Forscher, der Aktivist, wo man sich als Pionier drin wiederfinden kann. Man muss nicht alle haben, man kann sich auch in einem wiederfinden. Aber Pioniere haben tendenziell diese drei Archetypen auf einer ausgeprägten Ebene.
[00:06:57] Hm. Ja, sehr sehr cool. Finde ich eine coole Betrachtung des Pioniers. Macht aber absolut Sinn. Lass uns doch im letzten Teil unseres Gesprächs mal die digitale Perspektive einnehmen, weil das die ist, die mich auch so sehr beschäftigt und gerade in Bezug auf Arbeit sowohl für Sorge sorgt. Also wird der Computer demnächst mein Job übernehmen? Eine große Pauschale, aber ich glaube sehr reale Sorge von vielen Menschen. Und auf der anderen Seite eine riesen Erleichterung sein könnte. Bis hin zu Push in neue Unternehmen Felder oder einfach neue Möglichkeiten für Unternehmen. Wenn wir mal zuerst auf die auf die Sorgen Seite schauen, was würdest du sagen? Welchen Einfluss hat das Digitale auf die Beobachtungen, die, die du machst, den Unternehmen?
[00:07:52] Ja, es ist eine ganz simple Antwort. Und zwar ich nehme da die die Aussage von Simon sinnig, denen manche kennen werden Autor und Redner zum Thema New York aus den USA. Und der sagt. Nicht jeder Job wird verschwinden, aber jeder Job wird sich verändern. Und was sagt uns das? Also, solange ich Bereitschaft habe, mich weiterzuentwickeln, weiter zu lernen oder einfach zu adaptieren, was ich gerade als Kernaufgabe sehe, gibt es nur Chancen? Absolut nur Chancen, weil man kann. Natürlich. Und das ist auch völlig völlig verständlich, dass Leute da auch Respekt vor haben, sogar vielleicht Angst, Ängste, vorhaben gar keine. Also will ich überhaupt nicht ignorieren oder sogar schlechtreden. Gar nicht, sondern ich möchte da eher sagen, dass unsere Schulbildung uns eben das nicht beigebracht hat, wie du es eben gesagt hast, mit Veränderung umzugehen. Das heißt, wir haben keinen trainierten Muskel, keinen Muskel des Wandels, der trainiert ist. Wir sind da nicht warm. Daher kommen die Ängste, die kommen nicht daher, dass ich es nicht kann. Wir alle sind total fähig. Jetzt sind wir wieder bei Neuroplastizität. Wir sind komplett fähig, egal welches Alter, egal welches Geschlecht, egal welche Herkunft. Diese Dinge zu lernen, wenn wir nur wollen und wenn wir nur die Mühe aufwenden, das zu tun. Und deswegen es gibt nur Chancen aus meiner Sicht, ob man einen drastischen Schritt macht und vom äh, keine Ahnung vom Zugführer zum Programmierer wird oder ob man vom Backend Programmierer zum Frontend Programmierer wird. Weil weil diese Art von Coding, die ich gemacht habe, bis jetzt nicht mehr relevant ist oder aufhört relevant zu sein.
[00:09:29] Und ich denke, alle sind sich bewusst, dass wir über Krypto und über Meta Ws und über diese ganzen Dinge reden. Und manche mögen denken, dass das ein kurzer Trend ist, aber das ist in einer Form, nicht in der Form, wie wir es jetzt sehen. Auf keinen Fall, glaube ich nicht, aber in einer Form die Zukunft des Internets. Und wenn man nicht komplett seine Augen und Ohren verschließt, dann begibt man sich am besten jetzt schon so ein bisschen in diese Sphäre und kann mit lernen, was die Jobs der Zukunft dann uns auch bescheren werden. Und in der Industrie Seite ist das sind das auch nur Gewinne. Also wie wie organisiere ich meine meine Logistik Ketten wie wie sehe ich das meine meine Prozesse plötzlich durch digitale, nicht nur durch Computing Power, also nicht nur durch Rechenleistung, sondern durch Interfaces, also durch durch Augmented Reality, durch virtuelle Realität bereichert werden. Wie kann ich dadurch Effizienzen schaffen und wie kann ich ja den Gabelstapler dadurch verlieren? Aber der Gabelstapler ist ja nicht weg, der macht dann idealerweise was anderes, der wird dann abgestillt. Also Upcycling im Sinne von der kriegt jetzt neue Kompetenzen und ist jetzt vielleicht Teamleader oder der macht jetzt was an einem Computer und betreut das, was Computer noch nicht können. Und deswegen ich sehe das als Chancen. Es wird natürlich wahrscheinlich sehr viele Leute geben, die jetzt sagen Ja, aber ja, aber ja, aber völlig verständlich. Es gibt auch viel, was ich nicht verstehe, aber ich würde sagen, deutlich mehr Chancen und deswegen sehr viel Freude auf meiner Seite auch.
[00:11:00] Ja, sehr cool. Gibt es etwas, was du als größte Chance der Digitalisierung in dem Feld der Future Jobs siehst?
[00:11:08] Ja, also die die Unterstützung dessen, was wir als super simple Aufgaben bis jetzt gemacht haben. Es gibt ja Leute, die sind auch sehr, sehr froh in einem Job, der ganz simple, repetitive Arbeit bedeutet. Und die wollen das auch. Und das ist völlig okay. Das ist. Das respektiere ich und das toleriere ich. Und das möchte ich auch, dass das so weitergeht. Und das möchte ich auch nicht abschaffen. Aber für den allergrößten Teil der Menschen. Wir haben eine Lust auf Anspruch. Wir haben Lust auf auf mehr Dinge mit unserem Kopf machen. Und wenn wir repetitive, simple, auch körperliche Dinge abschaffen können, sind wir aus meiner Sicht wahrscheinlich auf einem, auf einem guten Weg. Und wenn Maschinen uns das abnehmen können, dann ist das was Tolles. Ähm, ich glaube eher, dass das Problem ist. Ich wiederhole mich zwar jetzt, aber das ist so ein wichtiger Punkt, dass uns das abtrainiert wurde. Mit dem Kopf mehr zu wollen, inklusive der Flexibilität, überhaupt zu glauben, dass wir mit dem Kopf mehr wollen, mehr und mehr wollen. Und wenn wir uns das wieder antrainieren, dann wird die ganze Experience, das ganze Erleben vom Leben, sowohl Arbeitsleben als auch das Leben aus meiner Sicht wahrscheinlich viel besser. Und deswegen tun Maschinen uns da einen riesen Gefallen.
[00:12:20] Na ja, sehr cool. Da sind wir uns auch total einig. Ich geb dir jetzt zum Abschluss eine Knubbel Aufgabe, die ich auch noch nicht gelöst habe, aber die genau da reinpasst. Die beschäftigt mich gerade, weil ich bin auch überzeugt davon, dass die Maschine uns das Leben leichter machen kann, wenn wir digitale Prozesse oder Prozesse intelligent digitalisieren. So, und da sehe ich die größte Challenge. Es wird unglaublich viel digitalisiert und jetzt auch ohne Fingerprint. Jeder einzelne hat vielleicht pro Woche mindestens ein so ein Erlebnis. Ich habe das Gefühl, ich habe die täglich und eins beschäftigt mich sehr, wo es einfach schlecht digitalisiert ist. Und das ist das Thema eGovernment. Ganz konkret ist es der Prozess bei einer Stadtverwaltung und ich gebe dir jetzt das Szenario und du versuchst mal mit mir zu lösen, wie man da Also was ist unser Lösungsvorschlag an denjenigen, der den Prozess oder diese Arbeitswelt verbessern will? So mein mein Szenario. Mein eigenes Erleben letzte Woche. Ich musste sehr dringend einen Termin bei der Stadtverwaltung haben, um eine Auskunft zu bekommen. Du kennst das Szenario vielleicht. Inzwischen gibt es überall Online Terminvereinbarung Termine in drei Monaten. Ich brauchte es aber sehr dringend. Es geht um Visum, ich will in die USA in dreieinhalb Wochen und mir wurde mein ESTA abgelehnt, weil ich einen syrischen Pass habe. Also muss ich jetzt einen anderen Weg wählen. Ich brauche diese eine Auskunft, da kann ich aber keinen anrufen, da geht nämlich keiner mehr ans Telefon. Am Telefon ist nur die Ansage Wegen zu viel zu hohem Gesprächs aufkommen können.
[00:13:51] Will ich ans Telefon gehen. In der Online Terminvereinbarung gibt es diese diese Auskunft nicht, die ich haben möchte. Ich habe es dann doch irgendwie geschafft, über den Vorwand Meldebescheinigung mir einen der just freigewordenen Termin zu buchen und bin dahin. Und dann sitze ich da und denke mir Meine Güte, und jetzt schlüpfen wir in die Rolle des Mitarbeiters beim Amt. Was ist das für eine Arbeit? Der Mitarbeiter sitzt da, in den gleichen Kästchen gepackt, der will einen Reisepass beantragen, da möchte jemand eine Meldebescheinigung abholen, da will jemand einen Ehrenamts, Pass, was auch immer. Der sitzt da auf diesem Job ein, getaktet. Da kommt jetzt von morgens Nummer null bis nachmittags die Nummer 351, und er hat zwei Minuten für das Herausgeben des Reisepasses. Der hat dreieinhalb Minuten, um den Ehrenamts Pass auszustellen und vielleicht, sagen wir mal zwölf, um den Reisepass zu beantragen. Dieser Takt ist etwas, was mir fast menschenunwürdig vorkommt, und zwar auf beiden Seiten. Meine Rolle war hart, weil ich brauchte eine Auskunft, wo am Telefon jemand in einer Minute mir hätte sagen können, was Sache ist. Und auf der anderen Seite sitzt ein Mensch, und ich weiß es. Das war mal ein Ozon in einem Amt, wo es gerade eingeführt wurde, aber bei uns auf dem Dorf, der sagte, wir fühlen uns hier total kontrolliert. Angenommen, wir sitzen dem Verantwortlichen der Stadt gegenüber und sagen Das muss besser gehen, wie könnte es besser gehen?
[00:15:21] Super so super. Interessantes Beispiel. Ich ich hole ganz kurz aus. Ich kenne deine Situation nämlich sehr gut. Ich war mal im Iran touristisch und seitdem darf ich kein ESTA mehr haben. Habe deswegen auch ein zehn Jahres Visum für die USA und ich kenn mich aus der Hinsicht ein bisschen aus. Und die zweite Sache ist, ich bin natürlich auch Bürger wie wir alle. Ich denke jeder und jede einzelne, die diesen Podcast hört, war schon mal in der Situation beim Amt, nicht in der Zeit, wie man es erwartet, seine sein sein Antwort zu bekommen. Und manche von uns, viele von uns werden sich wiederfinden auf der Seite der Mitarbeitenden, die kontrolliert sich fühlen und die eine Taktung haben, die ja, wie du sagst, vielleicht schon menschenunwürdig ist. Und dann auch wiederum Fachkräfte. Also irgendwann haben die ja keinen Bock mehr und kündigen. Weil die sind natürlich.
[00:16:06] Die werden, die werden krank werden und gehen. Da kannst du eigentlich ganz daran fühlen.
[00:16:09] Genau. Und ich würde jetzt mal behaupten, ohne das ganz konkrete Fachwissen zu haben ich würde mal behaupten, dass circa 50 % der Dinge, die so ein Amt abwickeln muss, an Bürger Services komplett von A bis Z digitalisiert werden könnten. Und zwar das schon lange hätte sein können. Also wir reden mal, wenn wenn die Digitalisierung als als Buzzword im Amt 2012 ankam, dann haben wir jetzt gerade zehn Jahre vertan, wo sich gar nichts getan hat. Und dann bin ich ganz schnell an dem Punkt, wo ich sage Hat der, dem wir jetzt gerade gegenübersitzen, oder die, hat die überhaupt die Macht, was zu ändern? Und dann bin ich ganz schnell bei dem Punkt, wo ich sage Ich frage mich, ob auf der politischen Ebene eine Ebene drüber der Wille überhaupt da ist. Weil das ist ja eine Armee an Arbeitskräften und diese Armee an Arbeitskräften, wenn nicht es. Digitalisierung ist jetzt eine Armee an Arbeitslosen, weil niemand an die Umschulung gedacht hat, weil irgendwelche Abhängigkeiten politischer Natur auch bestehen und irgendeine Partei wahrscheinlich sagen wird Ja, was machen wir denn mit den Leuten? Die Antwort wäre ganz schnell erledigt, aber es gelingt natürlich. Also wir müssen es nur tun. Die wären wahrscheinlich auch glücklicher, weil du hast das ja beschrieben, wie wie undankbar die Arbeit teilweise ist. Aber da sitzt wahrscheinlich jemand, der sagt Ich bin nicht der verantwortlich für viele Hunderttausende staatliche Arbeitskräfte, die, die jetzt, ich sage jetzt mal grob gesprochen, arbeitslos sind, die sind ja nicht arbeitslos.
[00:17:41] Irgendwas wird in denen, ja, die haben ja langfristige Verträge, irgendwas mit denen passieren. Aber darüber wollen wir ja eigentlich diskutieren, weil wenn wir das Problem lösen, soweit ich es verstehe, zumindest dann lösen wir auch das Digitalisierung Problem, weil das ich. Ich habe gerade vor kurzer Zeit eine diesen gemacht, dass man jetzt 125 Kubikzentimeter mit dem Autoführerschein fahren kann. Ich habe schon vergessen, wie die wie die Nummer heißt. Und es war März und der Termin ist für Juni gebucht. Ja. Ich. Es kann mir ja niemand in diesem Land erzählen, dass für die Erneuerung eines Führerscheins. Mit einer zusätzlichen kleinen Nummer. Dass ich wirklich vorgeladen werden muss. Dass diese überarbeitete Person wirklich das okay geben muss. Das kann ja alles digital verifiziert werden. Und jetzt hole ich noch mal ganz schnell aus. Ich war in den. Ich war in Tallinn mit einer Freundin aus Tallinn. Das ist ein paar Jahre her. Ich denke, es war 2017 und wir waren außerhalb der Stadt. Wir sind zurückgekommen. Sie wohnt relativ nah, direkt bei der Stadtverwaltung, also sehr zentral. Die Stadt ist auch nicht groß und wir fahren rein. Und sie packt ihr Auto im Prinzip direkt vor dem vor der Stadtverwaltung und wir steigen aus.
[00:18:50] Und irgendwie dachte ich so, also aus meiner Routine willst du nicht noch ein paar Zettel ziehen? Und sie guckt mich an und bricht in ein riesen Grinsen aus und meint so die Stadt weiß, dass ich in der Zone, was weiß ich was drei bin seit wir reingefahren sind und das ist jetzt schon auf meiner Bürger ID verbucht und ich habe eh eine Flatrate oder so also diese Unterhaltung war so was von weit weg von dem was wir kennen. Abgesehen davon, dass deren Bürger, die natürlich Healthcare Partner Tax, also steuern, alles, alles inkludiert, zentralisiert, sicher, geschützt und usw. Das Beispiel Tallinn bzw Estland hört man ja eh oft, die haben natürlich andere Voraussetzungen, aber das zeigt einfach nur wir sind so meilenweit davon entfernt. Und trotzdem ist es eigentlich so einleuchtend, weil diese diese Einzelschritte ja wirklich nichts Komplexes sind. Und ich würde deswegen sagen, um es auf den Punkt zu bringen, ich kann mir vorstellen, dass das Konstrukt, dass das politische Konstrukt auf der Ebene über dieser Person, der wir gerade gegenübersitzen, ihr oder ihm die Hände komplett binden und wir deswegen recht ineffektiv sind, solange wir nicht auf dieser oberen Ebene im Mindset was ändern. Würdest du das? Wie denkst du darüber?
[00:20:07] Ja, ich denke die ganze Zeit mit. Also, ich habe das Vergnügen, sowohl die erste Ebene als auch die darüber, die Ebene zu kennen und auch im Gespräch zu sein. Ich werde dir mal nachgehen, weil ich weiß, dass die heute schon Schwierigkeiten haben, neue Leute zu finden. Und ich würde sagen, auf den Job bewirbt sich ja auch keiner. Würde ich mich auch nicht bewerben. Und als du es gerade beschrieben hast 50 % der Aufgaben braucht man wahrscheinlich den Mitarbeiter nicht. Sehe ich ganz genauso. Es gibt ja den schönen Begriff von Gunter Dueck. Kennst du vielleicht den Bildschirmrückseitenberater? Eine Gunterdück? Ich sage mal verkehrt herum Bildschirmrückseitenberater. Und das war genau das Szenario, was ich da vor Augen habe. Da guckt jemand rein und die konkrete Auskunft, die ich brauchte. Ich wollte wissen Ist meine syrische Staatsbürgerschaft im System oder nicht? Ich wusste es einfach nicht. Und auch da waren mein Mann und ich unterschiedlicher Meinung. Auch so eine Rechtssituation. So, ich war sicher, es ist drin mein Mann. Nein, es gibt in Deutschland keine zwei Staatsbürgerschaften, aber sie ist drin. Und die diese Auskunft, die hätte ich mir doch, die hätte ich mir auch verdammt nochmal selber ziehen können, wenn ich das gedurft hätte mit meinem digitalen Ausweis. Ich wollte nur wissen, was ist im System? Und habe dann halben Tag getrödelt, um dann na ja und ich sehe es genauso, dass das das das Ziel sein müsste. Plus die restlichen 50 % würde ich mir so vorstellen, dass dann der Mitarbeiter wieder seine komplette Autonomie hat, dass der auch noch fragen darf, wie es einem geht. Oder die dürfen sich auch die Frisur unterhalten oder was auch. Also menschlich, also menschlich, nicht irgendwie getaktet wie eine Maschine, denn fest überzeugt nur das Komplizierte, also alles, was routinemäßig immer wieder gleich ist, soll auf die Maschine und das Komplexe.
[00:21:44] Und da darf es eben auch mal kreativ werden. Oder im Zwischenmenschlichen das, was gerade ansteht, wenn er jemand heulend vor mir sitzt. Ich stelle mir das vor eine Ausländerbehörde ende, weil es irgendwie um eine Abschiebung geht. Also um jetzt mal so ein extremes Szenario, dass der nicht seinen Job nach Vorschrift machen muss, irgendwie getaktet mit Schritte 1 bis 25, sondern dass er einfach mal dem Menschen empathisch das hat mir auch zu Beginn einfach mal Mut, sprich zusprechen kann oder einfach und nicht irgendwie auf die uhr gucken. Und ich hätte noch etliche solche Beispiele. Also seitdem ich das erlebt habe, das ist jetzt erst vier Tage her, spreche ich mit vielen Menschen darüber und ich sammle mehr Beispiele, wie schlimm andere Szenarien, also ähnliche Situationen sind wie schul untersuchung nach takten nervöser 5-jähriger, wo dann schon beim reinkommen die die ärztin sagt wir haben ja nicht viel Zeit, jetzt müssen wir mal hinne machen und das Kind noch nicht mal fragen darf, was es jetzt genau zeichnen sollte. Das wird doch beidem nicht gerecht. Also ich werde dem. Mein Fazit ist Ich werde auf allen Ebenen, auf denen ich da unterwegs bin, genau mit diesen konkreten Beispielen noch mal ins Gespräch gehen. Und auch wenn es lange dauert Bildung ist auch so ein Thema bin ich schon sehr lange dran. Wird auch noch sehr lange dauern. Ich glaube, wir müssen da dringend etwas tun, um dem Job und den Menschen dahinter gerecht zu werden.
[00:23:01] Ja, auf jeden Fall. Also das fand ich auch ein sehr schönes Beispiel, weil es wirklich 360 Grad ist. Du hast die die Hürde für den Bürger beschrieben. Du hast die Hürde und die Undankbarkeit im Job beschrieben und wir haben die technische Seite so sehr. Du bist da näher dran an der technischen Seite, so sehr wir es vielleicht nicht. 160 Grad verstehen. Aber es ist ja abzulesen von anderen Prozessen, die wir im Alltag mittlerweile haben, dass es möglich ist. Ukraine Beispiel Ukraine hatten schon seit haben schon seit drei Jahren einen einen digitalen Pass. Eine Freundin von mir ist nach Barcelona gereist, die zückt ihr ihr Smartphone. Ja, wir denken, Ukraine ist ein Land, das irgendwie nicht so entwickelt sei wie wir. Was ist das für ein Irrtum? Wie sind. Wir sind unterentwickelt gegenüber der Ukraine? Ja, das ist ein Land, das ist seit 2014 im Krieg mit Russland. Und die schaffen es, einen digitalen Pass zu machen. Also da muss man sich ja wirklich nur an Kopf fassen. Aber ich denke auch immer wieder, so sehr ich mich dann darüber ärgere, denke ich mir so, die Chancen sind da. Das sind ja eigentlich auch positive Beispiele für uns. Wenn die es schaffen, können wir es auch schaffen. Wir haben so viel mehr Steuergelder. Wenn wir die nur richtig aufwenden, dann können wir solche Dinge auch auch schaffen. Aber wie du sagst, es braucht die Pioniere, die Impulsgeber, die da auch loslegen.
[00:24:18] Ja, ich habe große Hoffnung. Dadurch, dass die Regierung jetzt einfach auch so jung ist, also auf Bundesebene und auch schon ganz anderen Politikstil pflegt, empfinde ich ganz extrem so richtig. Sehr positiver Wandel, dass da vielleicht in den Prioritäten und auch der Nachhaltigkeit diesen Prioritäten nach in den Prioritäten, den Zielen nachgegangen wird, dass sich da wirklich noch was ändert. Also weil es braucht dieses, dieses nachhaltige, wirklich das ganz oben auf die Liste setzen, weil da braucht es nicht nur Gelder dafür, da braucht es auch die personellen Ressourcen, dass das vorangetrieben wird. Zum Abschluss Was wirst du sagen, wenn jetzt jemand sagt Ja, die haben ja so recht in dem ich ich sehe das auch, hier muss was getan werden und der Einzelne will jetzt selbst loslegen und etwas für sich verändern. Das ist ein Nummer eins Tipp.
[00:25:09] Ja, der Nummer eins Typ ist tatsächlich so, so komisch. Das klingt. Das ist der Michael Jackson Tipp. Ja, klingt gut. Ja. I’m looking at the man in the mirror. Also, es ist wirklich. Ob das. Ob das spirituelle Leute sind oder ob das, ob das Popmusiker sind oder ob das, ich sage jetzt mal Leute sind, die 20, 30 Jahre Beratung machen oder Coaching machen. Alle sagen ja das Gleiche. Wir können auf einer Systemebene was ändern, sobald wir bei uns begonnen haben. Und das klingt, wie gesagt, auf der Ebene erst mal erst mal ein bisschen banal, ein bisschen auch mehr ausgelutscht vielleicht. Aber ich glaube, wenn wir diese Reflexionsfähigkeit, die die Grundvoraussetzung auch für adaptive Intelligenz ist, lernen und sagen Okay, ich überleg mal, wie wie vielleicht ich Teil des ersten Schrittes bin, dann haben wir erst die Grundlage, nicht die Aussage zu sagen, was kann ich zuerst machen? Sondern das tatsächliche Tun. Dass ich reflektiere, was ich bis jetzt getan habe, ist die ist der 0.1 und deswegen, weil viele Leute reden, ja, also es gibt ja wirklich viele, viele Leute, die reden und wir unsere Unterhaltung jetzt ist ja traurigerweise nicht die erste Unterhaltung dieser Art, also auf wie vielen, also Panels und und und und Fahrten und und und Events bin ich, wo Leute sagen, wo kann ich ansetzen, wo legen wir los, wie machen wir das? Wie kann ich teilhaben an dieser Veränderung und das schon seit ich würde jetzt mal behaupten mindestens 6 bis 8 Jahren, dass diese Sachen ja akut sind und irgendwie empfinden wir es immer noch als schleppend. Ja, und deswegen, ich glaube, der größte Punkt ist tatsächlich bei sich anzufangen, aber heute anzufangen und das ist die Reflexionsfähigkeit zu sagen, alles, was ich tue, ist halt nicht die einzige Art, Dinge zu tun. Und das ist der erste Schritt, dass dieser, dieser Muskel warm wird und dass wir in zukünftigen Situationen immer wieder neue Ideen haben, immer wieder weiterdenken, breiter denken und und dann tut sich auf der Fläche was. Da bin ich von überzeugt.
[00:27:18] Absolut. Finde ich auch super. Also der Austausch ist einfach so wertvoll und ich habe es auch sehr genossen, dass wir jetzt eine Stunde gesprochen haben. Lieber Alex, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.
[00:27:29] Sehr, sehr.
[00:27:30] Gerne. Wenn jetzt unsere Zuhörer Kontakt zu dir aufnehmen möchten, wie finden sie dich am besten?
[00:27:35] Der einfachste Weg ist über LinkedIn, aber ich bin auf allen Profilen zu finden. Als Alex T. Steffen Das steht auch auf meinen Büchern drauf. Das ist so die erste Ressource, die die Leute in den meisten Fällen wählen. Aber der einfachste Weg ist über LinkedIn. Meine Webseite ist ebenfalls Alex, der Steffen. Com und also sehr gerne Kontakt aufnehmen. Sehr gerne. Ich liebe Austausch zu dem Thema. Ich liebe Leute, die wirklich machen wollen und deswegen große Einladung und sehr, sehr viel Freude.
[00:28:07] Wunderbar. Deine Bücher werden wir auch gerne in die Shownotes übernehmen. Ich sehe schon, eins davon habe ich selbst noch nicht gelesen. Das werde ich noch nachholen.
[00:28:15] Super, danke dir.
[00:28:17] Vielen lieben Dank fürs Gespräch und bis ganz bald.
[00:28:20] Sehr, sehr gerne und großen Dank.
[00:28:21] Die Andera war eine Chance für dich dabei. Was kannst du für eine gute Zukunft tun? Leg los Mach einfach mal, wenn du weitere Impulse möchtest, abonniere gern meinen Newsletter auf anderagadeib.de und in den Shownotes findest du die Bücher von Alex und auch seine Website, wo du gern Kontakt aufnehmen kannst mit ihm. Vielen Dank. Und bis bald. Tschüss.