Im 2. Teil des Interviews mit meinen Mann Volker Gadeib erzählt Volker, warum er vom Beamten den Sprung ins Unternehmertum gewagt hat und wie er seine Kompetenzen aus seiner Lehrzeit jetzt im Unternehmen einfließen lassen kann. Außerdem sprechen wir über die Wichtigkeit, Angestellten Freiraum und Selbstverantwortung zu überlassen, damit sie sich entfalten können und geben Einblicke in unsere Unternehmensführung als Unternehmerpaar.
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Andera: [00:00:00] Heute geht es darum, vom Beamten zum Unternehmer zu gehen. Herzlich willkommen im Podcast Chancendenken Wie wir die Zukunft leben wollen. Der Podcast von und mit Andera Gadeib. Das ist Episode 99 Mein Interview mit Volker Gatab vom Beamten zum Unternehmer. Freu dich auf Teil zwei meines Gesprächs. Willkommen zurück im Interview mit Volker. Wir gehen in die zweite Runde und Volker hat es eben schon angesprochen. So Die Freiheit, die im System Schule nur bedingt gegeben ist, ist im Unternehmertum ganz anders. Und du hast auch schon gesagt, es gab einfach die Chance, das zu tun, Dann hast du das gemacht. Wenn dich jemand fragt Warum bist du jetzt Unternehmer? Volker? Was antwortest du? Ein Eisbrecher? Nein.
Volker: [00:01:23] Also ganz viele Gedanken gehen da durch den Kopf. Warum bin ich Unternehmer geworden? Sicherlich auch tatsächlich raus aus einem System, hin zu Eigenverantwortung. Also für sich selbst verantwortlich zu sein, für sein eigenes Tun verantwortlich zu sein, für andere auch in anderer Art und Weise Verantwortung zu tragen, ist sicherlich etwas gewesen, was mich einfach noch mal total gereizt hat. Also es ist natürlich so, das werden viele von euch ja kennen. Wenn man 18 Jahre in einem Job gewesen ist, dann hat man sehr tiefe Einblicke, sicherlich auch einen vordefinierten Weg, wie man weitergeht und tatsächlich da noch mal rauszugehen, weil ich war ja schon mal in verschiedenen Jobs und da auch noch mal die Möglichkeit tatsächlich zu haben, ganz anders agieren zu können, das war schon was, was mich einfach sehr gereizt hat.
Andera: [00:02:12] Ja, ja. Cool. Und du hast den Sprung gewagt. Also, wenn man auch schon erzählt, im ersten Teil, was das für Einschnitte sind. Ich glaube, so manche würde schon. Ich meine, du hast auch geschluckt. Aber nicht nur schlucken, sondern auch im System bleiben. Wenn es heißt, na ja, dann ist aber auch einfach ein Teil deiner Rente weg. Und ich meine fast 20 Jahre einzahlen in so ein Rentensystem ist ja schon was in der Berufslaufbahn. Du hast diesen Sprung gemacht und wie leicht war das, den Sprung zu machen.
Volker: [00:02:42] Der Sprung war nicht leicht. Also der Sprung musste wohlüberlegt sein, weil wir ja auch einfach auch finanziell ein Stück weit abhängig sind. Und raus aus dem Beamtentum, raus aus einem festen Gehalt, raus aus einer planbaren Zukunft hin zu Unternehmertum, was sicherlich auch sein Risiko birgt. Es ist nicht leicht gewesen, die Entscheidung.
Andera: [00:03:04] Inwiefern meinst du das finanziell abhängig?
Volker: [00:03:08] Na ja, man man ist ja über das Einkommen, was man erzielt Und als Lehrer, man magister ja darüber denken, wie man will, ist ja ein festes, sicheres Einkommen, ist ja auch eine eine finanzielle Sicherheit, die du einfach hast, auch über die Jahre hinweg bis zu deiner Rente und nicht bis zur Rente zu denken, sondern tatsächlich darüber nachdenken zu können, was man selber noch an Zielen erreicht. Das ist sicherlich ein Sprung gewesen vom Beamtentum in Richtung Selbstständigkeit, der sehr unterschiedlich ist.
Andera: [00:03:38] Würde ich auch so sagen. Also Beamtentum ist für mich auch so auf der Schiene sitzen und der Weg ist vorgezeichnet, Die Rente ist vorgezeichnet und von dieser Schiene runter zu gehen, da muss man schon ganz schön mutig für sein.
Volker: [00:03:51] Ja, das ist natürlich total nett. Es war aber tatsächlich gar nicht so das Gefühl. Ich bin jetzt sehr mutig und mach das mehr so, dass es für mich in der Vergangenheit wirklich wichtig war, die Möglichkeiten zu sehen, neue Dinge zu erleben, irgendwo tatsächlich ein Stück weit als Abenteurer unterwegs zu sein, um dann neue Ziele zu haben, die zu realisieren, dass es letztendlich das, was mich gereizt hat.
Andera: [00:04:16] Passt doch perfekt in den Titel meines Podcasts. Chancendenken Du hast die Chancen gesehen und hast sie ergriffen?
Volker: [00:04:23] Ja, das auf jeden Fall. Also man, man sieht natürlich auch in Schule oder hat Dinge, die einen bewegen und die man gerne machen möchte, wo man einfach an Grenzen stößt, die man nicht erreichen kann. Und als Unternehmer ist das wirklich sehr anders. Man ist natürlich sehr verantwortlich auch für die Mitarbeiter, die du hast, überhaupt gar keine Frage. Nur die Möglichkeiten, dass du wirklich frei entscheiden kannst, was du tust und wohin denn Erfolgsweg führt und dass du deinen eigenen Weg einschlagen kannst, um zu sehen, ob der denn zum Erfolg führt oder auch zum Misserfolg. Das kann genauso gut sein. Beides ist sicherlich das was. Was ich in der Zeit erlebt habe, ist auf jeden Fall eine starke Herausforderung.
Andera: [00:05:05] Hast du schon mal bereut?
Volker: [00:05:07] Nein.
Andera: [00:05:08] Was haben denn andere gesagt, als du den Schritt gegangen bist? Erinnerst dich noch daran, welche Reaktionen das hervorgerufen hat bei deinen Kollegen, die du damals hattest? An Schule, Freunde, Familie?
Volker: [00:05:19] Ach, ich glaube tatsächlich, einfach dadurch, dass die meisten Freunde und Kollegen wussten, dass ich einfach eine sehr erfolgreiche Frau habe, die schon lange Zeit Unternehmer ist, ist das gar nicht so überraschend gewesen zu sagen Naja, der Volker geht jetzt in das Unternehmen. Ich glaube, was viele tatsächlich nicht gesehen haben, ist, dass ich wirklich auch die Möglichkeit habe, in deinem Unternehmen auch selbst unternehmerisch wirklich frei tätig zu sein. Also ich bin hier nicht unter irgendeiner Fuchtel und muss nicht irgendwas tun, worauf ich keine Lust habe, sondern ich bin wirklich hier Unternehmer und bin voll für mein Handeln verantwortlich. Und ich glaube, das wurde von außen weniger gesehen, als ich von innen sehen konnte. Und das ist für mich auf jeden Fall eine ganz wichtige Sache gewesen, dass ich hier eigene Verantwortungsbereiche habe, wofür auch ich auch selber geradestehen muss, auch gegenüber dem Aufsichtsrat und auch gegenüber der Hauptversammlung.
Andera: [00:06:14] Ja, absolut nicht in meinem Unternehmen oder dein mein, sondern es zu unserem zu machen, ist ja auch Teil der Reise. Das gerade schon gesagt Hauptversammlung und Aufsichtsrat wir sind eine kleine AG. Also das ist ja auch durchaus ein spannendes Konstrukt, um als Unternehmer durchzustarten. Nicht so allein für sich, sondern direkt mit Team und auch richtig Verantwortung. Was wir eben am oder im ersten Teil nicht verraten haben, ist, dass wir auch gerade in der Führungsausbildung warst in Schule, als du den Schritt gewagt hast. Das heißt, du warst auf dem Weg, dich ausbilden zu lassen und hast dich ausbilden lassen, um auch in Schule Führungsverantwortung zu übernehmen, also bis hin zum Direktorenposten. Wie vergleichbar ist denn das für dich, was du da gelernt hast? Und das, was du jetzt an der Spitze eines Unternehmens brauchst an Kompetenzen.
Volker: [00:07:09] Ist tatsächlich erstaunlich. Aber ganz. Nicht so sehr verschieden. Die Kompetenzen, die man bei der Schulleiterfortbildung, die ich durchgemacht habe oder besucht habe, über ein Jahr in die Schule mitgenommen habe, in Teamführung, Organisation, Verwaltung. Klar, Schulrecht habe ich jetzt hier nicht. Das ist sicherlich etwas, was man da insbesondere noch mal beäugt. Aber ich habe hier ein Aktienrecht, was ich beachten muss. Und das ist natürlich auch ein Recht, was was erfordert, dass man sich einfach mit den formalen Kriterien beschäftigt, die Organisation, die Leitung. Und da geht es ja auch in Schulleitungen nicht nur darum zu sagen, was ist mit Schülerinnen und Schülern, sondern es geht natürlich auch gesamt darum wie leite ich eine Schule und wie leite ich Kolleginnen und Kollegen an, wie motiviere ich sie, wie führe ich sie zu den Dingen, die ich als Schulleiter ganz gerne in den Vordergrund stellen möchte? Und wie ist es auch zu sagen Das, was du hier gerade machst, ist nicht richtig, um da Konsequenzen zu ziehen und klar zu sein, Kante zu zeigen, All die ganzen Kompetenzen, die da in der Schulleiterfortbildung vermittelt wurden, die finden sich in jedem Fall auch hier im Unternehmen wieder.
Andera: [00:08:28] Ja, das glaube ich. Dafür bin ich ja auch so dankbar, dass du die Führungsverantwortung übernehmen wolltest vom Team, weil das ist was. Das mache ich nicht so gern, da bin ich irgendwie nicht für gemacht. Das muss man ja irgendwie auch wollen. Also auch so seine persönliche Perspektive darin sehen, aus anderen zu helfen, das Beste aus sich herauszuholen. Also ich bin da vom Typ etwas zu ungeduldig. Als Lehrer hast du natürlich schon 18 Jahre unter Beweis gestellt, weil du es auch bei Schülern genauso praktiziert hast, dass sie in die Lage versetzt wurden, wirklich so ihr komplettes Potenzial zu heben. Und nichts anderes will ich nicht sagen. Aber so ähnlich verhält es sich ja auch, wenn man ein Team zu Höchstleistungen nicht anspornen, also nicht pushen, sondern wirklich aus sich heraus entwickeln möchte. Und ich finde, das machst du exzellent. Da bin ich sehr dankbar für.
Volker: [00:09:22] Dankeschön!
Andera: [00:09:23] Und auch das Team ist dankbar dafür, denn tatsächlich entwickelt sich das auch gigantisch gut. Und das ist auch so mein Finding über die die vielen Jahre, die wir das jetzt schon machen. Ich wusste früher schon irgendwie, ich habe meine Stärken und es ist gut, seine Stärken zu stärken und nicht zu versuchen, irgendwie in dem, worin man schwach ist, irgendwie aufzuholen, weil da wird man nie richtig gut drin werden und nicht glücklich. Also es ist dann immer schwerfällig. Wie gut es auch zusammen funktioniert, indem man seine Stärken damit reinlegt und dann zusammenwirkt im Unternehmen.
Volker: [00:09:54] Ja, es keine. Keine Frage ist so als Mathematiker. Ich kann denken, kann man natürlich nur sagen nur da, wo Positives zusammenkommt, kann auch Positives entstehen. Das ist ganz, ganz sicher so. Und es ist einfach schön. Schon immer hat das Team sehr, sehr gut funktioniert bei dir. Es war immer ein großes Plus, in dem Team zu arbeiten. Und ich wusste, dass ich in ein Umfeld gehe, was wirklich vernünftig und gut funktioniert. Und da tatsächlich noch mal die Möglichkeit zu haben, mit einem jungen Team zu arbeiten, noch mal neue Ziele zu verfolgen, das war schon extrem reizvoll oder ist reizvoll.
Andera: [00:10:33] Was dich ja auch ausmacht, ist deine Weitsicht. Also auch da sind wir so unterschiedlich, wie es nur sein kann, nämlich ich im Moment kreativ immer eine neue Idee und du der Blick für den Menschen noch mal auf eine ganz andere Art und Weise. Vielleicht auch der Sportler in dir. Du siehst auch in jedem Tennis und Fußballspiel mehr, als ich erkennen kann. Mit bloßem Auge und auch die Weitsicht zu erkennen, wozu jemand in der Lage ist. Weil du hast sehr früh, nachdem wir wenige Monate hier zusammen unterwegs waren, auch in einem Menschen entdeckt, dass sie das Potenzial hat, meine Nachfolgerin zu werden. Und auch dafür bin ich total dankbar, weil mir war immer klar, ich will das ich. Ich liebe es dieses Unternehmen zu starten und aufzubauen und es ist aber auch voll okay ist dann irgendwo zu lassen und sich selbst weiterentwickeln zu lassen. Und das hast du auch sehr früh gestartet, so dass wir wirklich über einen magischen zehn Jahres Plan, eine unglaublich lange Zeit, vor vielen Jahren schon fast fünf Jahre, vier, fünf.
Volker: [00:11:35] Ja doch gut fünf Jahre jetzt.
Andera: [00:11:36] Ja sozusagen meine Nachfolge etabliert haben. Und auch das haben wir ziemlich cool zusammen gewuppt. Ist aber vor allem deiner deinen Blick für den Menschen und auch dieser langen, langen Perspektive den Blick auf die lange Sicht zu verdanken.
Volker: [00:11:56] Das war total nett, diese Lobhudelei. Letztendlich ist es ja tatsächlich so, das das ich sehr gut finde, dass man Potenzial sehen kann. Potenzial in jedem Einzelnen. Jetzt ist es völlig egal, ob es. Ein Mitarbeiter ist in Führung oder, oder, oder Schüler und Schülerinnen. Es spiegelt sich darin wider zu sagen Naja, das was du jetzt gerade zeigst, ist eine Momentaufnahme. Das, wo du hingehen willst und wo du hingehst, das ist ja das Ziel, was du erreichen willst. Und man kann besser werden. Und man hat Kompetenzen, die sich so zeigen. Einfach. Und das war ja einfach in dem Format zu sehen, dass wir damals gesagt haben, na ja, jetzt führen wir zusammen das Unternehmen, wollen aber auch privat zusammen immer noch in Urlaub fahren, ohne dass einer nur Urlaub nehmen kann. Wie machen wir das denn? Wir haben einfach die Hüte verteilt. Wir haben gesagt, es muss dann jemand die Verantwortung tragen innerhalb des Teams. Und man hat ganz unterschiedliche Reaktionen auf dieses, auf diese Leitungsfunktion erkennen können. Es gab Leute, die gesagt haben Ja, kann ich denn in der Zwischenzeit das Unternehmen verkaufen? Oder auch Ich habe gar nichts getan. Bis hin zu Personen, die dann Entscheidungen getroffen haben, die nicht nur innerhalb des Urlaubs eine Tragweite hatten, sondern auch darüber hinaus. Und dass sich das jemand traut, das war einfach ein Fingerzeig, dass da die Kompetenz vielleicht ist, tatsächlich Unternehmer im eigenem Unternehmen, im eigenen Unternehmen zu werden.
Andera: [00:13:30] Auch ein schönes Beispiel, indem man Verantwortung während des eigenen Urlaubs abgibt für zwei Wochen und das natürlich auch, heißt wirklich Verantwortung nicht nur abzugeben, sondern auch von dem jeweiligen Mitarbeiter die Verantwortung so anzunehmen und daraus sein eigenes Ding zu machen. Ich glaube, deshalb ist heute bin ich fest davon überzeugt, dass darin das größte Potenzial liegt. Denn wenn jemand sein eigenes Ding machen kann, muss ja nicht jeder Unternehmer werden. Aber auch als Mitarbeiter im Unternehmen gibt es da ja durchaus unglaublich viel Gestaltungsspielraum. Und man kann nur Arbeitgebern raten Gebt euren Mitarbeitern den Spielraum. Glaube ich auch, dass viele das machen. Also auf jeden Fall in Familienunternehmen, wie wir es sind, wo man einfach ganz nah dran ist, aber auch Arbeitnehmern. Also wenn du angestellt bist im Unternehmen, einfach dir den Freiraum zu suchen und nicht im Takt des täglichen Konformismus immer das Gleiche zu machen, finde, das wird den Menschen nicht gerecht wird, da wird man sich selbst nicht gerecht. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass man so 40 Jahre oder wie lang ist ein normales Arbeitsleben seinen Job vollzieht. Dem ein oder anderen wird es vielleicht gefallen. Also wer jetzt vielleicht in der Verwaltung zu Hause ist und genau dafür angetreten ist, immer wieder im gleichen Maße von morgens bis abends oder nachmittags seinem Job nachzugehen, der damit glücklich ist, das ist vollkommen in Ordnung. Wer aber nicht damit glücklich ist, der sollte sich, finde ich, seinen Freiraum suchen, denn es kommt auch dem Unternehmen zugute. Wie hat letztens ein Vorstand eines größeren Unternehmens gesagt, über die die Pandemie oder gerade in den ersten Monaten der Pandemie ja gesagt. Ich möcht keinen, der mich um eine Veränderung bittet, sondern ich möchte den, der hinterher um Entschuldigung fragt, weil er einfach etwas gemacht hat, also nicht vorher die Genehmigung einholen, sondern machen und dann hinterher sich sozusagen das okay holen. Ist vielleicht krass formuliert, geht auch nicht ständig und in allen Aufgaben. Es war eine klare Ansage, Dass auch die Verantwortung im Unternehmen vom Mitarbeiter gefordert ist. Fand ich ziemlich cool.
Volker: [00:15:34] Ja, obwohl ich das schon ein Stück weit anders sehe. Ich glaube, dass du jetzt vor allen Dingen auch dadurch, dass du schon ewig Unternehmer bist und warst und auch so gestartet bist, natürlich deine Freiheiten siehst und deine Chancen siehst. Ich glaube, wenn man ein Unternehmen kommt, und sei es auch in so einem kleinen wie unserem, ist es tatsächlich so, dass es einfach auch Strukturen gibt und Strukturen geben muss, um Projekte erfolgreich zu akquirieren und abwickeln zu können und auch abrechnen zu können. Aber innerhalb der gesetzten Rahmen, die ein Unternehmen bietet. Hier Möglichkeiten zur freien Entfaltung zu schaffen, ist extrem wichtig. Und das war auch eigentlich schon ein Stück weit Quintessenz der letzten Jahre, wo ich hier für Dialego arbeiten durfte. Dass die Erfahrung, dass man eigenverantwortlich hier tätig sein darf, dass das in großem Maße zurück geschenkt wurde und einen großen Erfolgsfaktor darstellt, so wie wir, wie wir im Augenblick dastehen.
Andera: [00:16:35] Absolut Was? Ich genieße es einfach, dass es mir also diesen Weg, den wir da zeichnen, die letzten Jahre gezeichnet haben, ist einfach wunderbar. Dass ich mir jetzt die Freiheit nehmen kann, immer mehr im eigenen Unternehmen in den Hintergrund zu rücken, das ist schon eine Kunst, finde ich. Das zu schaffen. Das schafft man nur, wenn, wenn Mitarbeiter da auch richtig Bock drauf haben und man eben so ein gemeinsames Ziel hat und eben die Möglichkeit, sich innerhalb dieses Konstruktes und des eigenen Rahmens da zu entwickeln.
Volker: [00:17:04] Ist auch super schön gewesen. Ich meine, ich habe ja die die letzten 22 Jahre Dialego auch verfolgen können und wie viele Meetings es gab. Um, um festzustellen Wer sind wir, was machen wir? Welche Ziele haben wir? Wie können wir uns authentifizieren? Wie können wir jemandem sagen, was Dialego macht, wer Dialego ist? Und tatsächlich die Erkenntnis in den letzten Jahren, dass natürlich Dialego darstellt, was die Mitarbeiter verkörpern und was die Mitarbeiter nach außen tragen und wofür sie stehen. Und das ist letztendlich Dialego. Das ist, was die Mitarbeiter produzieren und an Stärken produziert ist. Und dass dieses Selbstverständnis mittlerweile da ist, weil wir auch wirklich auch lange Strukturen haben, Leute, die mehr als zehn Jahre, 15 Jahre hier für das Unternehmen tätig sind und das ist ganz normal ist. Das ist einfach eine sehr schöne Erkenntnis. Die Frage wird gar nicht mehr gestellt, wer wir sind, sondern wir sind.
Andera: [00:18:01] Ja jetzt wirklich gelebt, also nicht irgendwie draufgesetzt, sondern gelebt. Das ist wirklich ein Traum. Auch hier die Frage Jetzt bist ja schon sechs Jahre dabei.
Volker: [00:18:12] Ja, fast.
Andera: [00:18:14] Was war der schönste Moment in deiner Unternehmerlaufbahn?
Volker: [00:18:18] Also der schönste Moment. In jedem Fall ist der Dank des Teams für das Vertrauen, was man ihm schenkt und das zurückgespiegelt zu bekommen, dass das tatsächlich in dem einzelnen Mitarbeiter wirkt. Das ist letztendlich auch tagtäglich das schönste Gefühl, was ich habe, wenn ich hierher komme.
Andera: [00:18:38] Und das Gegenstück, das Schlimmste.
Volker: [00:18:40] Das Schlimmste ist ohne Frage, dass es Konsequenzen hat, wenn man jemandem sagt, dass er gehen muss. Das gehört zu meinem Job dazu. Und das ist natürlich privat extreme Konsequenzen hat, weil es eine finanzielle Situation hervorruft, die keiner eigentlich haben möchte. Dass man sich einen neuen Job suchen muss, unter Umständen arbeitslos ist und dass das sehr starke Einschnitte hat. Das sind sicherlich Situationen, die ich am liebsten nicht hätte, die aber notwendig sind.
Andera: [00:19:11] Gibt es eine Verbindung zwischen dem dem Lehrer, dem Beamten im Job und seinen Herausforderungen und deinem jetzigen Wirken als Unternehmer?
Volker: [00:19:22] Also alles, was im Hinblick von Teamentwicklungen dasteht, in jedem Fall. Also ob ich jetzt Schülern was beibringe und wie sie in der Gruppe zusammenarbeiten können oder das hier im Team mache, spielt eigentlich keine Rolle. Natürlich ist es so, dass ich der große Unterschied ist, dass ich hier die Leute nicht nach drei Jahre, nach drei Jahren mit einem Schulabschluss entlasse, sondern möglichst lange, wenn es geht, sogar, und das ist ja die Philosophie, die wir wirklich neu aufgesetzt haben. Ich suche Mitarbeiter, die hier ihr Leben lang arbeiten wollen. Das ist eigentlich die coole Idee. Bei unserem ganzen Konstrukt, was wir hier aufgesetzt haben, ist das schon ein Stück weit anders. Man lebt viel intensiver mit den mit den Mitarbeitern hier in Dialego, weil man sich auch einfach täglich viel länger sieht, 8 bis 10 Stunden jeden Tag, fünf Tage die Woche ist ein anderer Zyklus als in Schule. Das kurz zu machen. Aber die Persönlichkeit, die man entwickelt, sowohl in Schule als auch in der Firma, das ist sicherlich was, was gleichzusetzen ist.
Andera: [00:20:28] Wir machen ja durchaus auch coole Dinge zusammen als Mannschaft. Nicht nur, dass wir zwei noch andere coole Dinge gemacht haben, nämlich zum Beispiel dieses wunderschöne Haus Matthéy, in dem wir gerade sitzen, ein altes Stadtpalais von der Stadt zu übernehmen und komplett zu sanieren. Über gut 1000 Quadratmeter. Würde mancher auch sagen. Verrückt. Wir machen auch mit dem Team gemeinsam coole Dinge, wie jetzt im Sommer Einfach mal eine Woche auf Mallorca sein, dann gehen ein paar Verrückte von uns. Du gehörst dazu. Im Februar beim Megamarsch auf Mallorca mit 50 Kilometer an einem Tag, glaub ich, geht ihr die?
Volker: [00:21:08] Ja, an einem Tag. Zwölf Stunden haben wir dafür Zeit.
Andera: [00:21:11] Krass. Wie viel Leute sind dabei?
Volker: [00:21:12] Drei?
Andera: [00:21:13] Drei? So was geht ja noch. Ich bin nicht dabei. Ach, und und andere coole Dinge. Die, die einfach gemeinsam passieren. Was wirklich sich ein Stück weit mehr wie Familie anfühlt als als Unternehmen. Das gefällt mir. Das ist so eine ganz große Leichtigkeit. Gewonnen hat. Könnten wir jetzt noch 20 bis 120 Podcast folgen drauf glaube ich zu aufnehmen. Zu der Frage der Unternehmenskultur und Führungsgedanken Leitbild, was einfach implizit da ist, ohne jetzt gerahmt am Besprechungsraum zu hängen, sondern auch einfach ein Stück weit gewachsen ist mit dem Tun.
Volker: [00:21:56] Auf jeden Fall. Es ist einfach schön zu sehen oder oder am Wochenende zu hören. Freitagnachmittag oder Freitagabend. Hey Volker, meine Familie kommt am Wochenende. Kann ich denen mal zeigen, wo ich arbeite? Da kann man nur sagen 5 € ins Schwein. Alles genau richtig gemacht, oder? Pass mal auf, ich muss meine meine Arbeit fertig schreiben. Ich sitze zwar hier zu Hause und könnte das machen, wo kann ich mich aber viel besser konzentrieren? Da habe ich außerhalb der normalen Arbeitszeiten ins Büro kommen, um für die Uni noch was zu tun. Auch da Bingo! 5 € ins Schwein. Da kannst du wirklich sehen, dass man letztendlich mit der Identifizierung des Unternehmens oder mit der Idee, die man von Arbeiten hat, einfach voll funktioniert.
Andera: [00:22:45] Ja, ja, und es macht auch Spaß. Also wir gehen ja ganz oft ungewöhnliche Wege. Jetzt gerade haben wir einen Koch eingestellt, der uns und das gesamte Team jeden Tag mit köstlichen Dingen bekocht. Es macht eine Freude, das zu gestalten und auch immer wieder neue Ideen umzusetzen.
Volker: [00:23:02] Ja, wie viele, wie viele Rückmeldungen man bekommen hat. Mensch, so viele würden ganz gerne mit mir hier zusammen bei Dialego arbeiten, weil ihr einfach so eine, so eine super Umgebung habt. Und ich war auch gerade in der Küche und der wie der kocht wieder sensationelle Sachen. Das macht dann einfach Spaß, sich keine Gedanken machen zu müssen, wo ich mir die nächste Pommes holen oder welches Brot kann ich als nächstes essen? Sondern dieses Gefühl zu haben. Ich setze mich gleich an den Tisch und kann mit allen Leuten zusammen essen. Und das Essen ist auch noch wirklich ausgesprochen lecker. Das ist einfach ein schönes Gefühl, was wir da weitergeben können und gesund.
Andera: [00:23:38] Ich glaube ja auch, dass da ganz viel zusammen zählt, also nicht nur der Kopf, sondern auch die Seele. Und ich glaube, das darf man auch im Unternehmens und Unternehmerkontext immer wieder mit auf dem Schirm haben, dass wir Menschen mehr sind als Pflichterfüller und intelligente Wesen, sondern es gehört der ganze Kontext. Und ja, das den Menschen ehren mit in den Berufsalltag finde ich.
Volker: [00:24:05] Naja und sicherlich auch ein Stück weit Mut. Wir machen das ja nicht nur mit dem Mittagessen, sondern wir. Angefangen, als wir so ein bisschen die Kaffeekultur hier erhoben haben und unseren ganzen Siebträger Ideen, die wir von privat mit in die Firma genommen haben. Und was natürlich Auswirkungen bei den Mitarbeitern hatte, nämlich das gesamte geschlossene Karawanen letztendlich zum Kaffee zapfen gehen und sich da natürlich auch Zeit ergibt, die nicht produktiv, vermeintlich nicht produktiv genutzt wird, weil nämlich fünf oder zehn Leute sich einen Kaffee holen und da natürlich neben dem Kaffee machen, was einen grundsätzlich an so einer Maschine auch ein bisschen länger dauert, bis hin zur Zelebrierung, dass das Kaffee zubereiten sich natürlich auch in eine Gruppe zusammenstellen und einen Kaffee trinken und sich gemeinsam treffen, wo man sagt naja, in der Zeit, wo zehn Leute 15 Minuten Kaffee trinken gehen und dann wieder zurückkommen. Das sind 150 Minuten Arbeitszeit, die irgendwo in irgendeinem Projekt verloren gehen. Kann man so sehen. Nur der Benefit, der für uns als Unternehmen daraus entsteht, dass Leute sich zusammenfinden zu zweit oder zu mehreren, um da ein Genuss draus zu ziehen und sich völlig frei entweder privat unterhalten können oder zu einem Projekt. Das ist das, was die Mitarbeiter einem unmittelbar zurückgeben.
Andera: [00:25:30] Was eben schon mal Freiheiten genannt. Was gefällt dir am heutigen Leben als Unternehmer besonders gut?
Volker: [00:25:37] Ähm, besonders gut gefällt mir eigentlich, dass man unmittelbar für das belohnt wird, was man wirklich auch wirklich sehr gut macht. Ich konnte beispielsweise aus deiner Idee oder wir haben beide aus einer Idee ein Patent ja beantragt. Das wäre so frei nie im Leben möglich gewesen. Wenn ich in der Schule gewesen wäre, da wären Rechte an die Schule gegangen, ans Land gegangen. Ich hätte nie richtig das Gefühl gehabt, dass es so für uns oder für mich wäre, dass man sich so kreativ entfalten kann, um dann sowohl den Gewinn als auch die Niederlage manchmal wird das ja auch ohne Zweifel dazu unmittelbar spürt Das ist top.
Andera: [00:26:21] Ja, das stimmt. Das ist wirklich sehr cool. Wir kommen auch hier schon wieder zum Abschluss unseres zweiten Teils des Interviews. Was rätst du unseren Zuhörern in Sachen Chancendenken? Wenn jemand dir zuhört und sagt Krass, was der Volker da so gemacht hat. Ganz inspirierend. Hast du noch einen Rat, den du. Unserem Zuhörer unsere Zuhörerin mit auf den Weg geben möchtest.
Volker: [00:26:53] Also gerne Mut, Mut, das eigene, was man tun möchte, tatsächlich auch in die Tat umzusetzen. Es ist sehr blauäugig zu sagen, es wird immer alles gut gehen und es wird alles funktionieren. Und wenn du nur in einer Sache gut bist, dann wirst du auch ausreichend auskommen oder Einkommen haben. Also blauäugig nicht, Aber tatsächlich den Mut zu haben, wenn man etwas tun will, das auch in die Tat umzusetzen. Und es wird Höhen und Tiefen geben, die man aber gerne bewältigt, wenn man zu sich selbst steht und mutig ist, das umzusetzen.
Andera: [00:27:27] Zu sich selbst stehen finde ich auch sehr schön. Und ich sage auch immer einfach mal machen. Ja, das passt schon.
Volker: [00:27:35] Ja, wir gucken uns beide gerade an. Und einfach mal machen, das kann natürlich auch ein Fragezeichen. Hat man sicherlich in meinen Augen gerade gesehen. Das konnte man im Podcast jetzt nicht sehen. Dieses einfach mal machen ist auch eine schwierige Kiste. Aber letztendlich ist es richtig. Also ich kann es so aus eigener Erfahrung sagen einfach mal machen ist tatsächlich einfach mal das richtige Mittel etwas zu tun.
Andera: [00:28:00] Ja, und wenn man so over a lifetime schaut, ist es ja eher ein entweder Beamter oder Unternehmer. Du hast beides in dein Leben gebracht und es ist genau gut so! Dazu gehörte das alles einfach ist ja nicht innerhalb von Sekunden und dann doch diese Entscheidung zu treffen. Es darf auch erwähnt sein. Wir suchen immer wieder gute Mitarbeiter jetzt nach der Lobhudelei nicht nur von uns, sondern vom Unternehmen und einfach diesem Mega Team. Wenn du Daten liebst, Marktforschung spannend findest, dann schau ruhig mal bei Dialego auf der Website vorbei. Setze ich auch in die Shownotes den Link. Vielleicht haben wir gerade einen Job, der dich anspricht, dann freuen wir uns darauf, dich kennenzulernen. Und zum Abschluss Volker Wenn jetzt jemand mit dir Kontakt aufnehmen möchte, wie findet er dich?
Volker: [00:28:47] Auf jeden Fall unter allen öffentlichen Adressen, wie man Dialego finden kann. Also Halloed Dialego d auf jeder Kontaktanfrage. Man findet man sicherlich auch in den sozialen klassischen Medien wie LinkedIn oder Xing kann man mich finden. Das ist eigentlich überhaupt gar kein Problem. Oder man googelt einfach die GDPS und da kriegt man so viele Hinweise, wie man uns erreichen und finden kann. Ich glaube, das ist überhaupt gar kein Problem.
Andera: [00:29:11] Ich leite es sonst auch gern weiter. Mega! Vielen lieben Dank für das Gespräch.
Volker: [00:29:17] Ja, danke fürs Dabeisein dürfen.
Andera: [00:29:21] Das war das gesamte Gespräch mit Volker. War da eine Chance für dich dabei? Wenn ja, dann setz sie um, leg los und mach auch einfach mal und das für deine gute Zukunft. Wenn du weitere Impulse möchtest, abonniere gern meinen Newsletter auf Anderagadeib.de. Vielen Dank. Und bis bald. Tschüss.